Mystery-Romance mal anders

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bildersturm Avatar

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Auf den ersten Blick ist "I Kissed Shara Wheeler" zwar eines jener üblichen Highschool-Romantik-Dramen, aber hier macht nicht nur das (gute) Cover einen Unterschied. Selten hat sich Teenieleben so real angefüllt, so prallvoll mit kleinen Alltagsdetails, die nicht, wie sonst üblich, zu Tode erklärt werden, mit Popkultur-Verweisen, originellen Charakteren und einem modernen Schreibstil, der die etwas morbide und trotzdem aufregende Atmosphäre des Heranwachsens zwischen Langeweile und Flattergefühlen im schwülen Süden der USA nahezu perfekt einfängt. Dass die zentrale Romanze letztlich auch noch queer ist, fällt da erst gar nicht auf, und das allein ist schon ein so seltenes Zeichen an Respekt vor einer Identität, die sich eben nicht 24 Stunden am Tag durch sich selbst definiert, dass man gar nicht anders kann, als Casey McQuiston die Höchstnote zu geben, selbst wenn einem das Genre sonst so ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht. New Adult in Perfektion.