Nicht das, was ich erwartet habe

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katykate Avatar

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Auf "I Kissed Shara Wheeler" habe ich mich so sehr gefreut. Allein schon das Cover hat mich extrem angesprochen. Ich liebe die Farben, ich liebe alles. Nachdem mir "Royal Blue" von McQuiston so gut gefallen hat, dass es ein Jahreshighlight wurde (2020, glaube ich), hatte ich an dieses neue Buch der Autorin wahnsinnig hohe Erwartungen. Und leider ist die Geschichte rund um Shara Wheeler daran ein bisschen gescheitert.

Meine Meinung
Was mich schon zu Beginn des Buches gestört hat, ist der Schreibstil. Ich fand "I Kissed Shara Wheeler" nämlich sehr anstrengend zu lesen. Das lag vor allem an langen Sätzen und unzähligen Eigennamen von Restaurants und Cafés. In Amerika sind es vermutlich allesamt bekannte Ketten, aber ich kannte die wenigsten davon und das hat mich dann ständig aus dem Lesefluss gerissen. Gezogen hat sich die Geschichte dadurch auch.

Als ich mich dazu überwunden habe, das Buch mehr quer zu lesen als richtig (bedeutet, die ellenlangen Passagen mit verschachtelten Sätzen und Eigennamen zu überspringen), wurde das Buch tatsächlich spannend. Und zwar so richtig! Ich wollte unbedingt herausfinden, ob Chloe, Smith und Rory die verschwundene Shara Wheeler finden können. Ob sie hinter all die angedeuteten Geheimnisse kommen. Und auch, ob sich zwischen den Dreien eine Freundschaft entwickelt.

Sehr schnell ist mir klar geworden, dass vor allem Smith und Rory die Stars des Buches für mich sind. Die Beiden und ihre Entwicklung fand ich nämlich am spannendsten. Sie haben mich so gut unterhalten, ich fand sie so sympathisch und hatte immer wieder ein "Aaaaw" im Kopf, wenn sie mal wieder über sich hinausgewachsen sind.
Im Gegensatz dazu fand ich Chloe, die Hauptperson des Buches, gar nicht sympathisch. Ich kann nicht richtig ausmachen, woran es liegt, aber ihre Art ... sie kam mir doch sehr Ich-bezogen vor und ich glaube, damit kam ich als Leserin nicht so klar. Es gibt zwar durchaus Charaktere, bei denen ich diesen Charakterzug spannend finde, aber bei Chloe hatte es etwas an sich, das ich nicht mochte.

Während die ersten 2/3 ziemlich spannend waren, hat das Ende dann leider sehr nachgelassen. Der Spannungsbogen ist gesunken und das leider weit. Ich muss auch sagen, dass ich die Auflösung des ganzen Buches etwas zu einfach fand. Es wurde lange auf eine gewisse Entwicklung der Charaktere hingearbeitet und die war am Ende fast schon easypeasy vollbracht.

Fazit
Insgesamt hat mich "I Kissed Shara Wheeler" zwar unterhalten, aber die Lektüre war ehrlich gesagt nicht berauschend und vor allem nicht so gut, wie ich es erwartet habe. Und ich finde es wahnsinnig schade, dass ich querlesen musste, um das Buch überhaupt genießen zu können. Die nur halbwegs sympathischen Charaktere haben das Buch dann leider auch nicht aufgewertet.