Schnitzeljagd mit Witz und Charme

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rosecarie Avatar

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Nachdem Chloe mit ihren Müttern von Kalifornien nach Alabama gezogen ist, hat sie an ihrer neuen Schule keine Konkurrenz. Keine, außer Shara Wheeler, die schöne, beliebte und kluge Shara Wheeler, die mit Chloe mithalten kann, sie herausfordert und hin und wieder sogar besiegt. Die Einzige, die zwischen ihr und der Abschlussrede der Jahrgangsbesten steht. Doch dann, kurz vor dem Ende der High School, verschwindet Shara Wheeler. Allerdings nicht, ohne Chloe vorher mit einem Kuss zu überrumpeln und danach Briefe zu hinterlassen, die Hinweise auf ihren Aufenthaltsort, aber auch einige Geheimnisse und Offenbarungen enthalten. Und sie ist nicht die Einzige, die einen Kuss und Briefe bekommen hat. Zu dritt jagen der Quarterback, der Junge von nebenan und Chloe den Hinweisen nach, nur um eine völlig neue Shara Wheeler und sich selbst ganz anders kennenzulernen.

Nachdem ich „Red, White and Royal Blue“ von der Autorin überraschend gut fand, habe ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Es kam zwar nicht an ihr vorheriges Buch heran, war aber dennoch sehr lustig und unterhaltsam und hat mir ein paar wunderbare Lesestunden beschert.

Die Idee an sich fand ich schon irgendwie cool :D Eine verschwundene Schülerin, ein Team aus Menschen, die verschiedener nicht sein könnten und doch mehr gemeinsam haben als sonst wer auf der Welt, gehen ihren Hinweisen nach und entdecken spannende Enthüllungen. Und nebenbei werden ganz unaufgeregt Themen behandelt, wie Identität, High School Probleme, Liebeskummer, Freundschaft etc. und all das mit einer angenehmen LGBTQ*-Einfärbung. Wirklich schön :)

Nicht super aufregend und auch nicht unbedingt mit dem Spannungsbogen, der einen dazu bringt, weiterzulesen, aber mit Witz und Charme und Figuren, die man einfach gernhaben muss. Das ist die große Stärke der Autorin: Charaktere, die so einnehmend, außergewöhnlich und authentisch gezeichnet sind, dass das Buch auch ganz ohne Handlung super funktionieren würde.

Der Schreibstil ist charmant lässig und lässt sich einfach ganz geschmeidig lesen.

Die Geschichte flachte gegen Ende ein bisschen ab, weil der Aufhänger quasi aufgelöst war und alles, was noch folgte irgendwie, wie ein sehr langer Epilog wirkte. Es gab natürlich noch Dinge, die zuende erzählt werden mussten, aber die hätten für meinen Geschmack schneller abgehandelt werden können. Mehr Kritik gibt’s aber nicht.

Auch dieses Buch hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht und ist für mich mit eines der unterhaltsamsten Jugendbücher, die in letzter Zeit erschienen sind. Die Autorin behalte ich definitiv im Auge.