Sehr schön zu lesen

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georgies.books Avatar

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I kissed Shara Wheeler ist ein queeres Jugendbuch mit einer spannenden Storyline, liebenswerten Charakteren und einigen wichtigen Messages.
Chloe steht kurz vor ihrem Highschool Abschluss, nach dem sie endlich die kleine, konservative Stadt in Alabama, in der sie die letzten Jahre verbracht hat, gegen die aufregenden Weiten New Yorks tauschen will. Doch kurz vor den Prüfungen verschwindet Shara Wheeler, Vorzeigetochter des Direktors und Chloes akademische Rivalin, auf einmal. Als Spur hinterlässt sie nur einen rosa Brief. Also beginnt Chloe, gemeinsam mit Roy und Smith, die ebenfalls einigen Fragen an Shara haben, den Hinweisen zu folgen.

Das Buch zeichnet sich vor allem durch die vielen Charakterentwicklungen aus. Während sich manche von ihnen, die stets zweifelten wer sie waren, immer sicherer in ihrem selbst sind, beginnen andere gerade sich zu finden. Und auch Chloe, die von sich dachte genau zu wissen wer sie sei, entdeckt neue Seiten an sich selbst. Aber die verschiedenen Personen finden nicht nur sich selbst, sondern auch zueinander, während plötzlich unwahrscheinliche Freundschaften real werden, besonders was das ungleiche Trio aus Chloe, Roy und Smith angeht.
Aber auch die vielen Nebencharaktere, wie Georgia, Chloes beste Freundin, sowie ihr gesamter Freundeskreis, die Theater AG und Footballspieler mit unentdeckten Seiten lassen das Buch lebendig werden.
Was mir sehr in Erinnerung geblieben ist, ist die Gruppendynamik in Chloes Freundeskreis. Alle von Chloes Freund*innen haben Tiefe, auch wenn sie lediglich Nebenpersonen sind.
Als Protagonistin war mir Chloe sofort sympathisch. Sie ist ehrgeizig, mutig und hat immer einen sarkastischen Kommentar parat. Gleichzeitig hat auch sie die typischen Probleme einer Jugendlichen und macht auch nicht immer alles perfekt, was sie noch menschlicher hat werden lassen.

Am Anfang des Buchs wird schnell Spannung aufgebaut, die sich etwa bis zur Mitte hält. An der Stelle kam mir das Ganze ein wenig repetitiv und weniger mitreißend vor. Nach einigen Seiten geht es dann aber wieder bergauf und die Geschichte nimmt ein Ende, das ich sehr schön fand. Besonders gefallen hat mir auch, dass die Handlung sehr einzigartig war und nicht die einer typischen Liebesgeschichte widerspiegelt, sondern durch die Jagd nach neuen Hinweisen und Shara selbst eine ganz eigene Richtung nimmt.
Auch der Schreibstil von Casey McQuiston ist sehr angenehm zu lesen, ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und konnte das Buch sehr zügig beenden. Nachdem ich durch Royal Blue, das ich ebenfalls sehr mochte, gewisse Erwartungen an das Buch hatte, kann ich sagen, dass ich nicht enttäuscht worden bin.

Auch das Cover ist wirklich sehr ansprechend. Das Motiv passt sehr gut zur Geschichte und die Farben sind schön gewählt. Die kleinen Notizen zwischen den Kapiteln sind außerdem ein tolles Detail.

Insgesamt habe ich vor allem Chloe als Protagonistin sehr lieb gewonnen, es war einfach sich mit ihr zu identifizieren, auch wenn die Schule schon hinter einem liegt. Das Buch hat sich schön und flüssig lesen lassen und ist auf jeden Fall eine Empfehlung.