Ver-queer-te Welt an der Highschool

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la tina Avatar

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Die Vorzeigeschülerin Shara inszeniert ihr Verschwinden auf einem Schülerball, jedoch nicht, ohne vorher ihre Konkurrentin Chloe sowie ihren Nachbarn Rory zu küssen. Während Sharas Vater und Direktor der stark konservativen Highschool alle Möglichkeiten rebellischen Verhaltens seitens seiner perfekten Tochter vehement zurückweist, machen sich Chloe und Rory gemeinsam mit Chloes Freund Smith auf die Suche nach Shara. Was zunächst als Schnitzeljagd mittels von Shara hinterlassenen Botschaften beginnt entwickelt sich jedoch zu einem weitaus tiefgründigerem Thema.
Ein herrlich unterhaltsames und erfrischendes Buch, welches hervorragend zum aktuellen Pride Month passt, da es sich stark mit der Möglichkeit der eigenen Identifikation und Orientierung auseinander setzt. Die Highschool, auf welche die Jugendlichen gehen, hat ein solch überholtes Wertesystem, dass selbst bunt lackierte Fingernägel bereits einen Besuch beim Direx zur Folge haben. Worauf es Chloe gerne ankommen lässt, zumal sie als Zugezogene mit zwei Müttern (wie skandalös) das Glück hatte, ihre Persönlichkeit frei entfalten zu können, während alle anderen stark durch das dortige Wertesystem beeinflusst wurden.
Was mir gesonders gefällt ist die Vielfalt an Orientierungen und Interessen, welche die Autorin den Jugendlichen zukommen lässt. Da erfährt man anhand diverser Charaktere, was gewisse sexuelle Orientierungen und Identifikationen überhaupt ausmachen bis hin zur Nonbinärität. Eine wundervolle Möglichkeit, eventuell gewisse Parallelen zu sich selbst zu entdecken oder ein Verständnis dafür zu entwickeln. Auch wenn die queere Dichte der Charaktere auf den ersten Blick erstaunlich hoch scheint, wirkt sie dennoch nicht unrealistisch.
Ein herrlich unterhaltsames, queeres Buch, in welchem mit so manchen veralteten Denkweisen mal gewaltig aufgeräumt wird.