Eine außergewöhnliche Künstlerin sucht ihren Weg

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gudrun_4 Avatar

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In diesem sehr gut recherchierten Roman wird nur ein knappes Jahr vom Leben Frida Kahlos beleuchtet. Dieses aber ist eine ganz entscheidende Phase, in der sie ihre künstlerische Entwicklung vom Einfluss ihres Ehemanns befreit. Gleichzeitig führt sie einen inneren Kampf um die Liebe(n) ihres Lebens.
Die Geschichte wird von einer dritten Person erzählt, die auch Fridas Gefühle und inneren Monologe wiedergibt. Zahlreiche lebhafte Dialoge schaffen filmreife Szenen vor dem inneren Auge, beim Lesen entsteht ein regelrechter Sog, man kann nicht aufhören.
Ich habe voller Mitgefühl Anteil an Fridas Entwicklung in dieser Zeit genommen, ihren Kampfgeist, Ausdauer und eisernen Willen bewundert. Trotz ihrer erheblichen körperlichen Beeinträchtigungen lässt sie sich nicht unterkriegen. Frida ist stark, sehr stark und in Bezug auf ihre Ziele auch konsequent und hat damals direkt auf andere Frauen in ihrem Umfeld sehr inspirierend gewirkt.
Dennoch habe ich mir oft Fragen gestellt: Ist mir Frida sympathisch? Ist ihre Interpretation von Freiheit nicht zu egoistisch?
Auf jeden Fall hat sie es sich nicht leicht gemacht, hat ihre Gefühle, ihre Beziehungsprobleme von vielen Seiten her beleuchtet und in ihren Bildern verarbeitet. “Ich bin Frida” heißt für sie: Ich bin diese Frida mit all meinen Widersprüchen und ich habe zu wenig Zeit, um mein Leben linear zu führen, ich muss vieles gleichzeitig nebeneinander schaffen.
Ein lesenswertes Buch!