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Ich bin Frida – Caroline Bernard

„Ich kann nur malen, was ich fühle. Die Bilder kommen aus mir, sie wollen heraus. Ich kann mich nicht verbiegen. Ich male mit dem Herzen, nicht mit dem Kopf.“

Mexiko 1938, Frida ist Anfang 30, steht im Schatten ihres Mannes, dem berühmten Maler Diego Rivera. Ihre eigene Kunst leidet, Diego benötigt viel Aufmerksamkeit, auch von anderen Frauen. Und Frida leidet unter der fehlenden Beachtung, sowohl Ihrer Kunst als auch ihrer Person.
In dieser Zeit entsteht ihr berühmtes Bild „Was ich im Wasser sah“, in dem sie mit intensiver Symbolik ihr Leben betrachtet.
Frida entscheidet sich, ihrer Kunst mehr Aufmerksamkeit zu schenken und nimmt eine Einladung nach New York zu einer Ausstellung an.
Dort findet sie die Beachtung, die sie sich wünscht, als Künstlerin und als Frau.
Die leidenschaftliche Beziehung zu dem Fotografen Nick Muray tut ihr gut, aber sie kann sich auch nicht vorstellen, sich von Diego zu trennen. So lebt sie in der Zerrissenheit der Liebe zu 2 Männern.
In Paris, wo unter schwierigen Umständen eine weitere Ausstellung geplant wird, lernt Frida Frauen kennen, die komplizierte, aber auch unkonventionelle Beziehungen führen. Sie beginnt zu verstehen, wie wichtig ihr Freiheitsbedürfnis ist, und dass sie IHR Leben leben muss.
In diesem 2. Buch der Autorin Caroline Bernard setzt sie sich intensiver mit der „erwachsenen“ Frida auseinander, die sich emanzipiert und befreit.
Die Hintergründe zur Entstehung zahlreicher Bilder, die in dieser Zeit entstehen, sind spannend, ebenso die Begegnungen Fridas mit zahlreichen KünsterInnen dieser Zeit. Fridas Zerrissenheit, nicht nur in der Liebe, ihre Suche nach ihren Wurzeln, ihr exzessiver, fast selbstzerstörerischer Lebensstil sind spürbar.
Der berichtende, biografische, personale Erzählstil führt jedoch zu einer Außensicht auf die Künstlerin. Ich hätte mir noch mehr Innensicht von Frida gewünscht, die inneren Monologe bleiben etwas hölzern.
Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.