Joy, die Alltagsmagierin

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Hier kommt Joy; Alltagsmagierin, Optimistin und Frohnatur.

So spritzig bunt, wie das Cover vermuten lässt, geht es auch in der Geschichte zu. Denn Joy ist eine liebenswerte Figur, die in ihren Menschen immer das Gute sieht, bis sie auf ihre Endgegnerin trifft: Die neue Lehrerin in ihrer neuen Heimat, die sich ganz offenbar an Joys quirligem Charakter stört.
Denn unsere 9-jährige Hauptfigur hat ihr Leben lang mit ihrer Familie eine Art Nomadenleben geführt. Sie und ihre Schwester wurden zuhause unterrichtet und haben sich ihr Wissen zudem praktisch angeeignet, Länder bereist, Kulturen kennengelernt, die Welt erfahren. Ein Leben, das die Familie sehr genossen hat, bis der englische Großvater, den Joy bisher nur einmal gesehen hat, bedürftig wird und die Familie beschließt, sich ihm anzunehmen. Das Nomadenleben verurteilt er, weshalb nur noch England als neuer Lebensmittelpunkt für die Familie bleibt.

Für Joy und ihre große Schwester fühlt sich die neue Beständigkeit zuerst wie ein Gefängnis an. Joy, die zudem durch ihren fröhlichen und ausgeglichenen Charakter glänzt, stößt im starren Schulsystem an ihre Grenzen, wird traurig, wütend und verzweifelt an der Konformität, der Eingesperrtheit und Trennung von der Natur. Bis sich ganz plötzlich jemand zu erkennen gibt, der ihr sehr wohlgesonnen zu sein scheint und mit dem Joy die Alltagsmagie Schicht für Schicht wieder zu Tage führt.

Der Name unserer Titelfigur ist hier Programm, denn es macht Spaß, die Geschichte zu erfahren und Joy in die Eingliederung in ein System zu begleiten, in das sie nicht so recht zu passen scheint. Und ganz glücklich mag auch die Autorin mit dem Schulsystem nicht zu sein und vorallem nicht mit der Behandlung von Kindern, die in dieses, aus welchen Gründen auch immer, nicht passen. Denn eine leichte Kritik lässt sich hier wahrnehmen.
Ein weiteres Thema, das sich gen Ende präsentiert, ist der Umweltschutz, aber die Naturverbundenheit selbst ist hier das gesamte Buch über spürbar, das ergibt sich allein schon aus der Tatsache, dass unsere Heldin die zahlreichen Facetten der Natur während ihres Aufwachsens hautnah miterlebt und lieben und schätzen gelernt hat.

Da es sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie handelt, lohnt es sich sicherlich, Joy weiterhin zu begleiten, denn sie ist nicht nur liebevoll und ungewollt humorvoll, man kann für sich auch die ein oder andere Lehre aus der Geschichte ziehen. Und es kann sicher nicht schaden, ein bisschen JOY in sein Leben zu lassen.