Fast bis zum Ende auf hohem Niveau

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antje123 Avatar

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Düster und geheimnisvoll begrüßt das Cover den Leser, der allein davon noch nicht weiß, was ihn erwartet. Auch der Rückentext vermag nicht gänzlich das widerzuspiegeln, was sich auf den Seiten herauskristallisiert. Und so formt sich mit jeder neuen Seite eine Geschichte für den Leser, die facettenreich und doch alltäglich ist.

Worum geht es eigentlich? Ein Mörder treibt in Dublin sein Unwesen. Bereits vor zehn Jahren war eine ähnliche Mordserie mit einem Geständnis zum Ende gekommen. Nun deutet alles darauf hin, dass die neue Serie entweder durch einen Trittbrettfahrer oder einen damaligen Mittäter verübt wird. Oder ist der verurteilte Mörder gar nicht der Mörder von damals gewesen?
Will ist dieser verurteilte Mörder, doch sieht er nun, durch die neue Serie, seine Chance gekommen, seine Unschuld zu beteuern und vielleicht sogar beweisen zu können. Doch ist er dabei auf Hilfe von außen angewiesen. Er will nur mit seiner damaligen Freundin, Alison reden. Nur bei ihr hofft er auf Vertrauen und Glaube an das Gute in ihm.
Alison allerdings hat mit deiner Verurteilung alle Zelte in Dublin abgebrochen und versucht seitdem, die Geschehnisse von damals zu verdrängen. Als nun allerdings zwei Polizisten mit der Bitte vor ihrer Tür stehen, sie zu Will zu begleiten, sieht Alison ihre Mauern einbrechen.

Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut. Dass der Leser nicht von Anfang an alles weiß, macht die Autorin dadurch wett, dass sie den Leser im Hier und Jetzt an die Geschehnisse heranführt und die damaligen Geschehnisse durch Rückblicke von Alison darlegt. Sie schafft es, den Leser so als allwissend hinzustellen. Die Rückblicke lockern die Geschichte auf und schaffen für den Leser eine Spannung, die er in sich aufsaugen kann.
Alles in allem handelt es sich bei „Ich bringe dir die Nacht“ um ein gutes Buch, das meiner Meinung nach allerdings ein etwas zu vorhersehbares und abruptes Ende gefunden hat.