Solider Thriller mit einigen Spannungsmomenten

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testsphaere Avatar

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Zum Inhalt:
Vor zehn Jahren ist Alison Smith von Irland in die Niederlande gestossen und hütet seitdem ihr Geheimnis. Ihr damaliger Freund Will Hurley, ihre große Liebe, wurde als Serientäter verhaftet. Fünf junge Frauen, darunter Alisons beste Freundin Liz, waren im Umfeld des ehrwürdigen Dubliner St. Johns Colleges ermordet worden und die Morde wurden Will angelastet.
Zehn Jahre später klingelt die irische Gardai an Alisons Tür, wieder sind junge Frauen ermordet worden und Will hat wichtige Hinweise. Doch er will nur mit Alison reden.
Das Cover:
Nicht besonders spektakulär, aber passend. Der dunkle Hintergrund, der an die Gewässer des Grand Canals erinnert, in dem sich die rot verwischten Blutspuren auf den Buchstaben spiegeln, passt gut zum Inhalt des Buches.
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin überzeugt durchaus, die wechselnden Erzählperspektiven zwischen Blick auf die Vergangenheit und Alisons Gegenwart sind als dramaturgisches Mittel gut eingesetzt, als Leser fühlt man sich hierbei gut unterhalten und will dabei bleiben. Dazu greift auch ein unbekannter Erzähler ein, von dem schnell klar ist, dass es sich um den Mörder handelt. Dabei fand ich die Geschehnisse der Vergangenheit mit wesentlich mehr Tempo erzählt, als die Gegenwart. Hier ergaben sich durchaus Längen, die auch mal langweilig zu werden drohten. Die Figuren sind gut durchdacht und skizziert, allerdings fehlt es mir hier an Tiefe, die Beweggründe des Mörders bleiben genauso vage, wie einige Handlungen Alisons. Gut gefallen hat mir die Szenarie, Dublin, das College, der Kanal, das ist alles stimmig und unterstützt auf jeden Fall das Spannungsmoment. Die Handlung selber finde ich sehr vorhersehbar, mir war schon sehr früh klar, wer hier der Mörder sein muss, einzig die Ereignisse um Liz´ Tod bargen eine gewissen Überraschung.
Meine Fazit:
Catherine Ryan Howard hat hier einen soliden Thriller geschaffen, dem es durchaus nicht an Spannungsmomenten fehlt. Jedoch fehlt mir ein bißchen, das atemlose Moment, das vielen guten Thrillern anhaftet, der Blick in die Abgründe der Täterseele und auch das Überraschungsmoment. Ansätze sind vorhanden, aber nach meinem Empfinden nicht stringent umgesetzt.