Spannendes Buch, mageres Ende

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kleincaro89 Avatar

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Vor zehn Jahren trieb ein Mörder in Dublin sein Unwesen, der junge Studentinnen, die allein auf dem Rückweg zum College waren, tötete bzw. sie in den Kanal warf und sie ertrinken lies. Damals wurde der 19-jährige Will verurteilt, doch nun beginnt eine neue Welle der Gewalt, die bereits zwei Mädchen den Tod brachte. Genau auf diesen Moment hatte Will, der in einer psychiatrischen Anstalt einsetzt, gewartet. Denn nun sieht der die Zeit als gekommen, dass er sein damaliges Geständnis widerrufen kann, um zu beweisen, dass die Polizei damals den falschen gefasst hat. Doch haben sie das tatsächlich? Oder hatte Will damals nur einen Komplizen, der nun auf eigene Faust zu morden beginnt.
Aus lauter Zweifel an der Polizei stellt Will die unglaubliche Forderung, nur mit seiner damaligen Freundin Alison reden zu wollen. Diese ist mit dem damaligen Urteil vor ihrer Vergangenheit geflohen und hat seitdem erfolgreich versucht, alle Geschehnisse an die Zeit vor zehn Jahren zu verdrängen. Doch nun steht die Polizei vor ihr und bittet sie um Hilfe. Wird Alison dem Druck standhalten, der ab diesem Moment auf ihren Schultern lastet? Und wie wird ihre Reaktion ausfallen, wenn sie ihrem Freund von damals gegenübertritt?
Wie sollte es anders sein; Alison wird natürlich ein Teil der Ermittlungen, bringt neue Ideen auf den Tisch, lässt Zusammenhänge durchblicken und gerät dadurch immer mehr ins Visier des Täters.

Das Cover ist dunkel uns spiegelt das wider, was dem Leser versprochen wird: ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit. Darüber hinaus weiß der Leser noch nicht wirklich, was ihn erwartet.
Das Buch beginnt düster und lässt dem Leser eine Gänsehaut wachsen. Eine schiere Unmöglichkeit wird dort beschrieben und zeigt die Grausamkeit auf, mit der der Mörder arbeitet und der sich der Leser nun ab und an gegenübersehen wird.
Mit dem richtigen Beginn des Buches bekommt der Leser die 29-jährige Alison an die Hand. Mit ihr erfährt der Leser um die heutigen Geschehnisse, ebenso wie um die Dinge, die vor zehn Jahren und schon davor um Alison passiert sind. In einem eleganten Wechsel zwischen den Zeiten gelingt es der Autorin, den Leser so gut über die Gegebenheiten ins Bild zu setzen, dass sich für ihn ein schlüssiges Bild ergibt. Auch die jeweiligen Gefühle, Ängste, Hoffnungen und Befürchtungen werden anschaulich und eingängig beschrieben. Dass immer wieder auch der Mörder selbst zu Wort kommt, unterbricht den ansonsten schönen Lese- und Schreibfluss zwar etwas, tut aber der Spannung definitiv sehr gut.

Ich brauchte ein paar Seiten, um in das Buch hineinzukommen. Die Zeitsprünge sind gleichbedeutend mit einem Sprung in der verwendeten Zeitform und forderten ab und an ein wenig heraus. Doch einmal in der Geschichte angekommen, liest sie sich sehr gut hintereinander weg. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und mündet in ein fulminantes Ende. Dieses allerdings ist meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr gewollt und gibt dem ganzen Buch keinen wirklich guten runden Abschluss. Hier verliert das Buch ein bisschen die ansonsten sehr runde Geschichte und wird ein bisschen verzogen.
Nichtsdestotrotz empfehlenswert!