Einblicke in ein ungewöhnliches Leben

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annamagareta Avatar

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„Ich, ein Sachse: Mein deutsch-deutsches Leben“ ist die Biografie des afrodeutschen Samuel Meffire, der in der DDR aufgewachsen ist.

Samuel Meffire berichtet von seinem Leben und beginnt in der Gegenwart. Er nimmt seine Leser mit, mitten in sein Familienleben, erzählt von seiner Tochter Una, deren unbequeme Entdeckungen über die Vergangenheit und seine Familie, die zu Fragen ihrerseits führen. Fragen, die er dann für seine Leser beantwortet. Dabei beginnt er mit seinem Vater in Kamerun, dessen Traum dort herauszukommen und für den Europa unendlich weit weg zu sein scheint. Aber er schafft es tatsächlich einen Studienplatz in Sachsen zu bekommen. Dort lernt er Samuels Mutter Christine kennen, die schwanger wird und sich auf das Kind freut. Aber schon da schlägt ihr erster Rassenhass entgegen.

Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen. Samuel gibt einen intensiven Einblick in sein Leben. Er teilt private Momente und nimmt kein Blatt vor den Mund. Vieles erschien mir unglaublich und ich war schwer erschüttert. Wie können Menschen nur so sein ? Voreingenommen und respektlos, es wird mehr als deutlich, dass Rassismus bei uns noch immer gelebt wird und Samuels Leben dadurch alles andere als leicht war.

Die Zeilen lesen sich locker, aber es ist zu spüren, dass dabei Erinnerungen hoch kommen, die nur schwer auszuhalten sind und die selbst beim Lesen fassungslos machen. Trotzdem schafft es der Autor seine Leser zwischendurch zum Schmunzeln zu bringen.

Durch Fotos seiner Familie rundet Samuel seine Biografie gelungen ab. Ich kann das Buch sowohl Lesern, die an Biografien, als auch denen, die an gesellschaftspolitischen Problemen / Ereignissen interessiert sind, empfehlen.