Was für ein wirres deutsch-deutsches Leben

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In drei großen Buch- und auch Lebens-Abschnitten werden das kurze Leben des Vaters Samuel Meffire aus Kamerun und das bewegte Leben seines Sohnes gleichen Namens geschildert, was wie ein ehrliches Geständnis aus viel Einsamkeit und Weltschmerz gelesen werden kann. Rückblickend ab 1961 mit der Ankunft seines Vaters am Leipziger Bahnhof bis zum Jahr 2021 in Bonn spannt sich dramatischer Bogen um diese fremde Heimat in der DDR zwischen Dogmen des damaligen Sozialismus, in einer scheinbar arglosen Welt ohne Rassenhass, die dann nach einem mehrjährigen Gefängnisaufenthalt schließlich in der BRD endet. Eingeflochten sind besonders im zweiten Abschnitt politische Ereignisse wie die Züge der DDR-Bürger in der westdeutschen Botschaft in Prag, durch Dresden rollend und das blanke Chaos durch Arbeits- und Obdachlosigkeit nach dem Mauerfall. Das angstvolle, bedrohte Überleben der Angolaner. Mosambikaner. Vietnamesen. Algerier, einiger kaukasischen Russen kommt besonders beklemmend daher. Im dritten Abschnitt folgt der lange Weg aus Kinshasa zurück nach Dresden ins Gefängnis und schließlich in die Freiheit. Insgesamt sind viele Emotionen wie Angst, Idealismus, kritischen Gedanken zu politischen Veränderungen wortreich kreativ verarbeitet, immer auf der Suche nach Heimat.