Ungewöhnlich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
soleil Avatar

Von

Cover und Klappentext waren sehr gefällig; in Erwartung einer Streitschrift, eines Sachbuches war ich sehr überrascht von Form und Stil des Textes. Es ist mühselig, sich durch diese kindlich wirkenden, sehr kurzen Zeilen in Tagebuchform zu kämpfen. Ist das etwas, das herauskommt, wenn man Generation Twitter/X und TikTok zu lange allein lässt? Alle wichtigen und bis zum Erbrechen wiederholten Kampfbegriffe des Zeitgeistes verwurstet in ... was auch immer das ist. In jedem Fall recht hasserfüllt, als sei die Welt dem Autor etwas schuldig, was er zwar erhalten hat, aber nicht genug gewertschätzt fühlt (oder selbst nicht wertschätzen kann). Allerdings erkenne ich an, dass der Autor etwas Neues versucht hat, ich sehe, dass etwas drinsteckt, aber aufgrund der Kürze der Leseprobe leider nicht, ob das auch zu etwas führen wird. Ich glaube, dass es das tut. Leider schwillt mir schon der Hals zu, wenn ich die vielen einseitigen Klischees der Generation lese, die man seit dem Kindergarten mit eben diesen gefüttert hat und die noch nicht gelernt hat, sich zu fragen, warum, und ob man die Welt nicht auch anders sehen _darf_.