Ich bin unentschlossen

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tinakh Avatar

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Eigentlich hat mir das Buch gefallen, ich habe es gerne gelesen und mich jeden Abend darauf gefreut - obwohl es eine eher schwermütige Grundstimmung vermittelt. Das Ende hat mich dann leider doch etwas ratlos und auch ein wenig enttäuscht, ja fast wütend zurückgelassen. Sollte das wirklich alles sein? Das ist die Auflösung, auf die wir nun so viele Seiten hingefiebert haben? Ich fand sie so einfach wie plump - aber vielleicht gerade deshalb aus dem Leben gegriffen. Ich bin diesbezüglich noch unentschlossen.

Der Schreibstil war mal was anderes, jedoch keiner, den ich auf Dauer lesen wollen würde. Die atemlose Schreibart passte für mich nicht ganz zu der schweren, emotionsgeladenen Stimmung, die stark auf vergangenen Gefühlen und Erfahrungen aufbaute.

Insgesamt hätte es für mich noch mehr Tiefgang und mehr Auseinandersetzung mit dem Hauptthema (siehe Klappentext) geben können. Vielleicht verkenne ich hier auch die Beschäftigung mit der Thematik, die zwischen den Zeilen stattfindet. Viel ungesagtes bzw. ungeschriebenes, das doch aus allen Zeilen trieft. Aber es bleibt dadurch auch immer eine Interpretation, eine Vermutung und ist abhängig von der subjektiven Lesart. An der ein oder anderen Stelle wären klare Worte kein Fehler gewesen.

Nichts desto trotz ein gutes und lesenswertes Buch - es hat nur mich, völlig subjektiv, nicht ganz abgeholt.