Nicht Huhn, nicht Schwalbe, sondern nur ein kleiner Sperling

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signalhill Avatar

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Wenn auch der Vogel auf dem Cover gar kein Sperling ist, so gefällt mir das Cover dennoch ausgesprochen gut. James Hynes' "Sperling" dreht sich um einen Jungen, der als Waisenkind vermutlich aus dem Osten des Reiches in den Westen kam und irgendwie im Bordell gelandet ist, wo er von den sogenannten "Wölfinnen" mehr schlecht als recht groß gezogen wird. Damit ist auch er automatisch ein Sklave.

Der kleine Junge ist nicht Huhn (das besonders gut laufen kann), nicht Schwalbe (die besonders gut fliegen kann), sondern irgendetwas dazwischen, ein Sperling eben. Er betrachtet die Welt mal aus Kinderaugen, mit denen er nicht alles versteht, mal klingt seine Sprache aber auch sehr erwachsen, weil die Retrospektive aus der Sicht eines alten Mann geschrieben ist.

Die Welt des Kleinen besteht nur aus dem Bordell, wo er schon als Junge so einiges mitbekommt. Was aus ihm werden wird, ist im Klappentext schon angedeutet. Das Leben im Bordell ist hart, aber die Damen dort scheinen irgendwie das Beste daraus zu machen.

Von "Sperling" erwarte ich eine schonungslose, aber spannende Lektüre zur Zeit des Römischen Reiches. Außer den Namen und der Erklärung zu den jungen Kaisern wurde noch nicht so viel über die geschichtliche Einordnung vermittelt. Ich bin aber gespannt, wie es weiter geht.