Ein grandioser Roman

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kristina_al Avatar

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Am Ende seines Lebens erzählt ein Mann seine Geschichte. In einer verstaubten Bibliothek schreibt er über sein Leben als namenloser Sklave im 4. Jahrhundert nach Christus. Er wächst in einem Bordell in der spanischen Stadt Carthago Nova auf, inmitten der sogenannten „Wölfinnen“. Verrichtet er anfangs noch die Arbeit eines Küchenjungen, wird er später, als sein „Wert“ erkannt wird, im oberen Stockwerk eingesetzt.

Selten haben sich Cover und Titel so vom Inhalt eines Buches unterschieden wie hier. Das wunderschöne Mosaik in sanften Farben gibt in keinster Weise einen Hinweis auf das schmutzige Setting, das einem ab der ersten Seite entgegenschlägt. Der Gestank nach Fischköpfen, Schweiß und alles erdenklich Anderem strömt förmlich durch die Seiten beim Lesen.
Die Geschichte des Pusus, des namenlosen Jungen, ist wirklich beeindruckend. Schonungslos und sehr genau beschreibt der Autor die Arbeit der Wölfinnen, die Brutalität und Demütigung, der sie ausgesetzt sind. Doch so erschütternd diese Passagen auch sind, so tief berührend fand ich die Beziehung zwischen dem Jungen und seiner Ziehmutter Euterpe. Anhand vieler Geschichten versucht sie, ihm Antworten auf seine ständigen Fragen zu geben. Sie ist es, die ihm, „dem Ding“, „dem Nichts“, die nötige Wärme und Liebe gibt, um in diesem Umfeld zu überleben.
Hat man sich erstmal an das ungewöhnliche Setting gewöhnt, entwickelt das Buch eine Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.

Fazit
Ein grandioser Roman, der lange in Erinnerung bleiben wird.