Das brutale Leben im Bordell im 4. Jahrhundert

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kleinerdrache Avatar

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„Ich, Sperling“ ist der neue Roman von James Hynes. In Deutschland ist er im dtv Verlag erschienen. Auf fast 600 Seiten erzählt der Protagonist seine eigene Geschichte. Im Laufe seines Lebens hat er viele verschiedene Namen, doch er selbst nennt sich irgendwann Jakob. Er lebt im 4. Jahrhundert nach Christus in der Hafenstadt Carthago Nova in Spanien in einer Taverne mit angeschlossenem Bordell. Wie und wann er dort hingekommen ist und woher er kommt weiß er nicht. Er war zu klein um sich zu erinnern. Der Leser erfährt wie er in unvorstellbaren Verhältnissen aufwächst, viel zu schnell erwachsen wird und trotzdem seinen Lebensmut nicht verliert und zarte Freundschaften schließt.
James Hynes hat einen besonderen Roman geschrieben. Die Geschichte ist brutal und die Sprache derb. Sowohl der Protagonist als auch die anderen Charaktere werden sehr anschaulich beschrieben und Jakob, Focaria und Euterpe sind mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die persönliche Entwicklung der Charaktere wird sehr beeindruckend dargestellt.
Auch das in meinen Augen wunderschöne Cover möchte ich erwähnen. Als Mosaik gestaltet ist ein Sperling in der Mitte abgebildet. In goldenen Buchstaben ist der Titel prägnant über die ganze Seite gedruckt. Ich finde, dass die Gestaltung nicht nur sehr schön ist sondern auch sehr gut zur Geschichte passt.
Alles in allem hat mir der Roman „Ich, Sperling“ ausgesprochen gut gefallen und ich würde ihn auf jeden Fall weiter empfehlen. Allerdings muss man als Leser sowohl mit der derben Sprachen als auch mit der zum Teil sehr brutalen Handlung zurecht kommen.