Entsetzlich ehrlich

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julia.mh Avatar

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Das Buch „Ich, Sperling“ hat mich zutiefst beeindruckt. Die Erzählweise von James Hynes ist sachlich, aber nicht zu distanziert. Die Geschichte spielt im 4. Jahrhundert im Karthago Nova, einer antiken Hafenstadt auf der Iberischen Halbinsel. Während viele andere Werke das Römische Reich glorifizieren, läge James Hynes nichts ferner. Denn sein Hauptprotagonist ist ein Sklavenjunge, der in der Unterschicht aufwächst. Zunächst erzählt ein Jakob, der ein alter Mann ist, seine Lebensgeschichte. Seine Kindheit verbrachte er in einem Bordell bei seiner Ziehmutter, der Prostituierten Euterpe, die sein Leben nachhaltig prägt. Denn als Jakob noch Pusus war, ein Nichts, ein Niemand, der nicht mal einen Namen verdient, erzähle Euterpe ihm erstmalig von Sperling, dem Gelehrten. Nachdem der kleine Pusus zunächst seinen Lebensunterhalt durch verschiedene Hilfsarbeiten in der Küche bestreitet und später durch verschiedene Botengänge, muss er ab einem gewissen Alter auch im Bordell zur Verfügung stehen. Und während dieser finstersten Zeiten ist der Gedanke an Sperling das einzige was ihm noch Hoffnung spendet.