Ich, Sperling – Rezension

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kunterbunt79 Avatar

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Es handelt sich hierbei um ein gebundenes Buch und dabei gefällt mir der Umschlag sehr gut. Finde es dazu sehr passend zu der Geschichte und der Zeit gestaltet.

Doch um was geht es in diesem Buch eigentlich? Die Geschichte spielt im 4. Jahrhundert nach Christus, also schon sehr arg in der Vergangenheit. Mit den Namen der einzelnen Charakteren und auch der Schreibweise tat ich mich zu Beginn echt schwer. Aber weil ich vorab so neugierig auf das Buch war, kämpfte ich mich durch die ersten 70-80 Seiten und dann, ja war ich angekommen in dem Buch und fand mich auch bei dem Schreibstil zurecht. Und dann war es auch echt super.

Es geht hierbei um einen Jungen, bei dem man das Alter nur so erahnen kann, der in einer Taverne unter Wölfinnen aufwächst. Diese Wölfinnen gehen der Prostitution nach, da ihnen als Sklaven nichts anderes übrig bleibt. Euterpe nimmt sich dem Jungen an und auch ihre Geliebte, die in der Küche arbeitet kümmert sich im ihn. Der Junge versteht erst nach und nach sein „Leben“ und flüchtet sich in den Gedanken des Sperlings. Dieser „hilft“ ihm auch dabei, als auch er in der oberen Etage „arbeiten“ soll. Unvorstellbar und sehr emotional wird dies beschrieben, in der recht eigenen Schreibweise und Darstellung des Autors.

Der Sperling wird dem Jungen von Euterpe nahe gebracht, sie erzählt im viele Geschichten und dazu ist ihre Aussage über den Sperling sehr passend zu der Situation des Jungen, namens Pusus ( ein allgemeiner Name für Junge): „ Er ist in nichts herausragend gut, aber in allen gerade gut genug. Das bezeichnen die Philosophen als goldene Mitte.“

War der Junge zu Beginn doch nur die Küchenhilfe, so wird er dann im Schrankraum eingesetzt, bis er dann zu einem der Wölfinnen wird. Das Ende ist dann eine ganz andere und diese mag ich euch nicht verraten. Etwas offen ist sie schon zum Ende hin, wenngleich die Geschichte von dem erwachsenen Pusus geschrieben wird.

Es ist gelungen geschrieben, so dass man bei diesem Buch nicht einfach nur runter ließt, sondern es wirkt auf einen, man denkt über diese vergangene Zeit nach, die Sklaven, den Missstand und vielem mehr. Sexualität, Brutalität, der Kampf ums Leben / Überleben, dies alles wird hier über 592 Seiten erfasst und an uns getragen.

Auch wenn ihr einen Blick ins Buch tätigt und zu Beginn denkt, puh schwer zu lesen, so gibt ihm eine Chance, denn es ist ein erstklassiges Buch, welches besonders geschrieben ist.