Philosophie eines römischen Sklaven

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q5helgi Avatar

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Das Buch ist aus der Sicht eines kleinen Jungen geschrieben, der als Sklave in Cathago Nova aufwächst. Er, der Sperling, erzählt in einer Rückblende über sein Leben und da es sich sehr viel Zeit nimmt, fühlt sich das Vergehen der Zeit realistisch an. Ich kann nicht behaupten, dass viel passiert. Es ist die Darstellung eines Sklavenjungens. Die Sprache ist jedoch einfühlsam, und sehr gut zu lesen. Sie passt perfekt zu einem Bericht, über die Ereignisse in einer Taverne. Die Handlung ist auch nicht spannungsgeladen oder unvorhersehbar; es geschieht im Grunde ständig dasselbe. Und doch ist man nah an den Charakteren. Wer character-driven Bücher mag, ist hier meiner Meinung nach sehr gut bedient.
Leider bleibt es so sehr auf den Charakter bezogen, dass die Welt der Geschichte auch nicht allzu weit aus Carthago Nova hinausgeht. Der Figurenkreis bleibt sehr eng, die Handlung variiert nicht übermäßig, und das Ende gefällt einem, oder eben nicht, glaube ich. Abgesehen davon, dass ich mir etwas mehr von dem Buch erhofft habe, mochte ich die Figuren sehr und ihre Gedanken - also die Themen, die der Autor aufgegriffen hat, wie z.B. wer wirklich ein Sklave ist, was ist ein Sklave etc. - habe ich sehr gerne mitverfolgt. Vom sprachlichen und von den Figuren und deren Themen her ein sehr gelungenes Buch!