Auf den Spuren der Bestie von Gévaudan

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la tina Avatar

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Mit ihrem neuesten Roman hat Nina Blazon das Leben einer fiktiven jungen Frau mit einer alten französischen Legende verbunden. Auf den Spuren ihrer Familie väterlicherseits, zu welcher sie keinen Kontakt mehr hatte, seit ihre Mutter mit ihr damals vor ihrem Ehemann ins Ausland floh, entdeckt die Datenforensikerin Fleur verschiedene Details, die ihre Neugier wecken. In welcher Verbindung stehen ihre Wurzeln zu einer damaligen französischen Adelsfamilie? Und könnte das Schicksal dieser Familie mit der einstigen Bestie von Gévaudan verwoben sein, welche im 18. Jahrhundert für mehrere Tode verantwortlich gemacht wurde?
Fleur ist ein sehr eigensinniger Charakter. Darauf bedacht, möglichst unauffällig zu bleiben, meidet sie private Kontakte und legt Wert darauf, keine Spuren im Internet zu hinterlassen. Ihr Job als Datenphorensikerin kommt ihr da sehr zugute. Mit der Nachricht vom Tod ihres Vaters wird sie mit früheren Erinnerungen an ihn und ihre fürchterliche französische Großmutter konfrontiert. Will sie zunächst vor Ort nur die notwendigen Behördenangelegenheiten regeln, wecken einige Details im Nachlass des Vaters bzw. ihrer Großmutter ihren Jagdinstinkt.
Mit jedem Schritt, den Fleur tiefer in die Familiengeschichte und die Legende um die Bestie von Gévaudan eintaucht, lernt man beim Lesen Fleur selbst kennen, wie sich ihr bisheriges Leben gestaltete und warum sie zu dieser kontaktscheuen, von Albträumen geplagten Person wurde. Somit ist man zugleich mehreren Geheimnisse auf der Spur, welche nach und nach durch Hinweise und Details jeweils ein Bild ergeben, die sich zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen.
Ich träumte von einer Bestie, ein Satz, der nicht nur das Schicksal der Datenforensikerin Fleur beschreibt, sondern zugleich die Verbindung darstellt zu ihren Recherchen zwischen Legende und Familienchronik. Trotz einiger Längen hier und da ein unterhaltsamer Roman, welcher eine mögliche Aufklärung zur Bestie von Gévaudan liefert.