Ein spannender Roman, der den Leser auf die Spur eines längst vergangenen Kriminalfalles führt

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Ich liebe den Schreibstil von Nina Blazon und habe bereits viele Fantasybücher von der Autorin gelesen. Daher war ich wahnsinnig gespannt auf ihr neues Werk. „Ich träumte von einer Bestie“ ist mein erster Roman von Nina Blazon. Die Autorin entführt den Leser in den Süden der Auvergne, wo die Bestie des Gévaudan von 1964 bis 1967 ihr Unwesen trieb. Noch heute rätselt die Wissenschaft über das wahre Wesen dieses todbringenden Untiers.

Eine Erbschaft führt Fleur nach Frankreich. Dort trifft sie auf den attraktiven Polizisten Tomé, der ihr dabei helfen soll, mehr über den Diebstahl eines Reliquiars herauszufinden. Fleurs verstorbene Großmutter war einem ungeklärten Familiengeheimnis auf der Spur, bevor ihr das Reliquiar gestohlen wurde. Fleur und Tomé schließen einen Pakt. Er hilft ihr bei der Suche nach dem Familienerbstück und Fleur gibt ihm im Gegenzug alle Informationen zu ihren Ahnen, die zur Zeit des Bestienfalls in der Region Gévaudan gelebt haben.

Auch in diesem Werk punktet die Autorin wieder mit einem bildhaften Schreibstil, der direkt Bilder im Kopf entstehen lässt. Nina Blazon hat die Gabe, den Leser sofort in ihren Geschichten eintauchen zu lassen. Bereits der Einstieg in das Buch ist rätselhaft und spannend. Fleur leidet unter geheimnisvollen Albträumen und versucht in der realen Welt möglichst unsichtbar zu bleiben. Man fragt sich unweigerlich, warum sie sich vor der Welt verbergen möchte. Dadurch baut die Autorin geschickt Spannung auf.

In Frankreich angekommen begleitet der Leser Fleur bei der Erforschung ihrer Ahnen. Dabei kommt sie dem Bestienfall immer näher, den Tomé um jeden Preis lösen möchte. Doch welche Verbindung haben Fleurs Vorfahren zu der Bestie des Gévaudan? „Fürchte nicht die Wölfe. Fürchte die Jäger.“ Zitat aus „Ich träumte von einer Bestie“ von Nina Blazon, Seite 226. Doch nicht nur die Vergangenheit birgt Geheimnisse. Auch in der Gegenwart wird vieles verschwiegen. Max ist zwar Fleurs Halbbruder, doch das frühere Leben seiner Schwester und seiner Mutter ist tabu. Niemand spricht darüber, doch nun wird es Zeit, die Tore der Vergangenheit zu öffnen.

„Ich träumte von einer Bestie“ ist ein spannender Roman, der den Leser auf die Spur eines längst vergangenen Kriminalfalles führt. Nina Blazon verknüpft in diesem Werk geschickt historische Fakten mit Fiktion. Die von der Autorin erschaffene Mischung aus Ahnenforschung, Kriminalfall und Familiengeheimnissen hat mir trotz kleinerer Längen sehr gut gefallen.