Gut erzählt, thematisch sehr detailverliebt

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merkurina Avatar

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Ein wirklich wunderschönes Cover, von dem ich aber nicht ganz sagen kann, ob es zur Handlung passt. Zu einer Datenforensikerin, die sich in der digitalen Welt tummelt, sicher nicht. Zur märchenhaften Welt schon eher, für deren viele gruseligen Aspekte scheint es mir aber etwas zu lieblich-blumig ästhetisierend.

In der Erzählhandlung hat mich der Anfang, Fleurs Arbeit in den dunklen Tiefen des Internets schildernd, sehr gefangen genommen. Mein thematisches Interesse ebbte allerdings streckenweise in der französischen Legendenwelt, rund um Wölfe, Jäger, Waffen und alte Dokumente etwas ab. Das ist schon sehr speziell und zieht sich.

Der Stil dieses Buches erinnert mich an Bücher von Karin Kalisa, Radio Activity oder Fischers Frau etwa. Beide Autorinnen recherchieren einigermaßen spezielle Themen bis in alle möglichen Details und verarbeiten den Stoff in einer aktuellen Romanhandlung. Dabei finde ich den Erzählstil von Nina Blazon sehr flüssig, flüssiger als den von Karin Kalisa. Dennoch verliert sich das Buch meines Erachtens streckenweise in die Details der Legendenrecherche. Da muss einem das Thema dann schon sehr zusagen, damit die Lektüre ein hundertprozentiges Vergnügen ist.