Mythen, Sagen & Legenden im Hier & Jetzt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
diebuchbloggende Avatar

Von

Eine alte Legende trifft auf eine Datenforesikerin trifft auf eine meiner Go-To-Autorinnen. Nina Blazon schreibt vor allem Kinder- und Jugendbücher im Fantasybereich, aber ihre zwei bereits erschienen Romane mochte ich sehr gerne. Umso gespannter war ich, was mich in "Ich träumte von einer Bestie" erwartet - wird die Romangrenze gesprengt und wir wagen uns auch hier in die Fantastik?

Die Geschichte basiert auf der Legende der Bestie des Gévaudan, einem Raubtier, dessen Angriffen in den Jahren 1764 bis 1767 in Südfrankreich etwa 100 Kinder, Jugendliche und Frauen zum Opfer fielen und um die sich bis heute wilde Gerüchte ranken. Viel mehr weiß auch die Protagonistin Fleur nicht, als sie aus ihrem ruhigen Leben hinter dem Laptop in die französische Provinz reisen muss, um das Erbe ihrer Großmutter zu verwalten. Doch der alte Mythos entwickelt seine ganz eigene Anziehungskraft auf Fleur und sie beginnt zu recherchieren. Kann sie, Jahrhunderte später, feststellen, was damals geschehen ist? Und wieso scheint diese alte Geschichte auch ihre Großmutter schon über die Maßen interessiert zu haben?

Mein Herz schlägt für Sagen, Mythen und Legenden und die zarte, naturverbundene Annäherung von Nina Blazon hat mir sehr gut gefallen. Fleur ist eine zutiefst sympathische Protagonistin, die wir Lesenden erst nach und nach kennenlernen, denn so zurückgezogen, wie sie lebt, präsentiert sie sich auch uns. Aber es brennt ein Feuer in ihr; so hilft sie beispielsweise ehrenamtlich Opfern von Onlinestalking. Auf die Handlung kann ich gar nicht viel eingehen, ohne zu spoilern, nur so viel: mein Hauptgenuss war die Geschichte an sich und das literarische Kennenlernen von "Land und Leuten", nicht so sehr die Auflösung des Rätsels. Den Kontrast der Nutzung moderner technischer Mittel zur Verifizierung einer alten Legende fand ich sehr gelungen und habe das Buch sehr gern gelesen. Gerne mehr davon!