Stimmungsreicher Genre-Mix mit Längen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sidecup Avatar

Von

Liebesroman, Historienroman, Kriminalliteratur, Coming of Age-Stories - (zu) viel auf einmal. Fleur Martin ist Datenforensikerin. Doch vor allen hat sie Geheimnisse - und eine und ihr unbekannte Familienvergangenheit. Wir folgen Fleur - die Geschichte wird komplett aus der Ich-Perspektive Fluss erzählt – auf 400 Seiten bei ihrer Suche nach ihren Familienwurzeln in Frankeich. Angestoßen durch das Erbe des verhassten Vaters stößt Fleur auf Ungereimtheiten und vor allem auf eine Suche nach sich selbst.

Im Fokus stehen dabei die Bestienmorde um 1764 - die Bestie des Gevaudan. Was haben Fleurs Vorfahren damit zu tun? Und was Fleurs Alpträume, in denen immer wieder ein Jäger im Wald auf der Jagd nach ihr ist? Doch eigentlich ist die Aufklärung der Geschichte eher Plot für zwei Coming of Age-Stories: Jene von Flers Bruder Max, und vor allen Fleurs eigene. Als Datenforensikerin lebte sie bislang zurückgezogen und scheu - in Frankreich gerät sie zwischen zwei Männer, eine Liebesgeschichte entwickelt sich. Es geht ums Abkoppeln von der eigenen Mutter, darum den eigenen Weg zu finden – und sich in der Realität auf andere Menschen einzulassen.

Leider leidet die Bestienstory etwas unter der Vielfalt der Themen. Man merkt, dass die Autorin sonst vor allem Jugendbücher schreibt - stellenweise liest es sich wie ein Mix aus Liebesroman und Jugendroman, bei dem Fantasyanteile durch Märchenhintergründe ersetzt werden. Der Roman wird dadurch etwas langatmig - was schade ist, denn die Story wie auch der Einstieg in das Bad bieten viel, und die Autorin schafft es sprachlich sehr gut, eine stimmungsvolle Umgebung zu gestalten. Hier hätten breite Zielgruppen erreicht werden können.