Vielseitig und überraschend

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waldeule Avatar

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Ein tolles und überraschendes Buch, das mir großen Lesespaß bereitet hat. Anfangs haderte ich zwar mit dem Titel und die Leseprobe ließ mich in eine völlig falsche Richtung denken (was sich zum Glück nicht bewahrheitete), aber dann war ich sehr schnell drin in der Geschichte von Fleur, die sich auf die Suche nach ihren Vorfahren begibt.

Das ist zwar grundsätzlich ein bekannter Plot, doch hier war die Suche ungewöhnlich und völlig unvorhersehbar. Das lag zum einen daran, dass sich die Zusammenhänge um Fleurs Vergangenheit erst nach und nach aufdecken, zum anderen aber an den tollen und einzigartigen Protagonisten. Dabei ist zunächst natürlich Fleur selber zu nennen, die als Hauptperson zuerst wenig greifbar ist, etwas spröde erscheint und sich hinter Nicknames und Algorithmen versteckt. Doch auch die vielen Nebenpersonen sind sehr gut gelungen und haben ihren ganz eigenen unverwechselbaren Charakter.

Gut gefallen haben mir auch die vielen Märchenanspielungen, die sich durch das ganze Buch ziehen. Wie und warum sie zum Buch gehören, sei hier natürlich nicht verraten, nur dass die Auflösung sehr stimmig ist und Fleurs Geschichte wunderbar abrundet. Fleurs Beruf und Leidenschaft drehen sich um soziale Medien und ums Internet. Diese Mischung aus moderner Technik, Märchen und Vergangenheit machen ebenfalls einen großen Reiz des Buches aus.
Auch sprachlich ist das Buch ein Genuss. Ich konnte so richtig in die Geschichte ein- und darin untertauchen. Bei Fleurs Reise nach Frankreich und ihren Bemühungen, die Geschehnisse der Vergangenheit aufzudecken, war ich hautnah dabei und konnte mir Land und Leute sehr gut vorstellen (auch wenn mir die französischen Städtenamen einiges an Konzentration abverlangten).

Fazit: Ein überragende Geschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle! Natürlich fünf Sterne und eins meiner diesjährigen Jahreshighlights!