Ich und Monsieur Roger

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
suppenfee Avatar

Von

Die achtjährige Hélène tut alles, um ihre Familie zu unterstützen. Sie macht sich älter, als sie ist, verkleidet sich als Junge und nennt sich Joe, um nachts Zeitungen austragen zu können. Das wenige verdiente Geld schmuggelt sie ihrer Mutter in den Geldbeutel, damit der Kühlschrank nicht leer bleibt. Hélène freundet sich bald mit dem neuen Nachbarn Roger an. Ein grummeliger alter Kerl, der immer einen Fluch auf den Lippen, im Grunde aber ein weiches Herz hat. Für so ein junges Mädchen hat Héléne eine viel zu schwere Last zu tragen, doch sie erträgt es stoisch, und eifert damit ihrem Fernsehvorbild Oscar nach.
Einfach schön! Was soll man dazu noch groß sagen… Héléne ist ein toller Charakter. Für ihr Alter vielleicht etwas zu klug und weltgewandt, aber sie erzählt die ihre Geschichte, trotz der bedrückenden Atmosphäre mit einer Leichtigkeit und einem gewissen Humor, dass man gleichzeitig lachen und weinen möchte. Das Buch, schafft es auf nur wenigen Seiten den Leser in den Bann zu ziehen, zu berühren und regt zum Nachdenken an. Der Klappentext ist vielleicht ein wenig irreführend. Eine wirklich tragende Rolle spielt die Freundschaft zwischen dem Mädchen und Roger nicht. Das Hauptaugenmerk liegt immer noch bei Hélènes verzweifelten Versuchen, sich durchzukämpfen.
Alles in allem, ein absolut lesenswerter Roman, den ich nur weiterempfehlen kann!