Ich und Monsieur Roger

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kladde Avatar

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Der Klappentext erscheint vielversprechend und ich war gespannt auf die Freundschaft des Mädchens, das sich Joe nennt und dem alten Monsieur Roger.
Die Geschichte der 8-jährigen Helene spielt im französischsprachigen Kanada, wo sie mit ihren Schwestern in einer Mittelklasse-Familie aufwächst. Die Mutter ist konsequent in ihrer Erziehung und beendet alles mit 'Fertig aus'. Der Vater arbeitet als Lehrer und trinkt gerne in aller Ruhe.
Obwohl die Handlung so dahinplätschert, ohne große Spannung aufzubauen, ist der Schreibstil jedoch sehr ansprechend.
Es werden 3 Jahre aus dem Leben des kleinen Mädchens erzählt, das in ihren Ansichten sehr reif erscheint. So macht sie sich viele Gedanken über das Leben allgemein, ist sehr auf ihre Mutter bezogen, die sie finanziell unterstützt und in ihrer Freundschaft zu Monsieur Roger wirkt sie oft altklug. Helene flüchtet immer wieder gedanklich zu ihrer Lieblings-TV-Serie, wobei sie sich als Lady Oskar sieht.
Der 80-jährige Roger rettet sie vor einer Vergewaltigung und Helene lässt zum Dank seinen Lieblingssessel in einer Nachtaktion renovieren.
Viele Passagen sind sehr amüsant erzählt und die Flüche von Roger, auch die unterdrückten lassen den Leser schmunzeln.
Ein nettes Buch für zwischendurch.