Acta est fabula

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Ein schmaler Band mit 113 Seiten. Darf man das bereits einen Roman nennen? Es ist eine Episode. Eine Episode im Leben des namenlosen 50-jährigen Helden dieser Geschichte, der hadert. Mit seinem Alter hadert er, mit den widrigen Umständen seiner Flugreise nach Schottland, mit der Ablehnung durch die Heldin. Die ist seine Geliebte. Oder war sie es und will es nicht mehr sein? Oder war sie es in Paris, möchte es aber nicht in ihrem Zuhause in Schottland sein? Wie wird das erzwungene Zusammentreffen verlaufen?

Im plaudernden Tonfall schildert der Erzähler die Episode des Wiedersehens von Held und Heldin in Schottland. Mit pointierter Sprache, unterschwelligem, bissigem Humor und literarischen Anspielungen beobachtet und kommentiert er jede Peinlichkeit, jedes Unwohlsein und jedes noch so blamable und vergebliche Insistieren des Helden. Wir begleiten ihn auf seinem Weg der Schande, leiden mit ihm und schämen uns für ihn. Vom Erzähler wird man als Leser:in regelrecht hinzugezogen, zur genauen Betrachtung aufgefordert.

Ein kurzes, durchaus amüsantes literarisches Vergnügen.

Und damit die Rezension nicht länger gerät als das Oevre, wollen wir es auch damit bewenden lassen: Acta est fabula, plaudite!