Einseitige Verliebtheit

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hefra Avatar

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Dieser schmale Band, der eigentlich gar kein Roman ist, hat mich durch Sprache und Stil in den Bann gezogen. Auf wundervoll altmodische Art wird hier eine Geschichte erzählt, viele verschiedene Stilmittel dazu benutzt dem Leser Vergnügen zu bereiten. Jedem Kapitel ist eine kurze Beschreibung vorangestellt, trotzdem gibt es immer wieder überraschende Wendungen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Ein kurzweiliges Vergnügen hat mir die Lektüre gebracht, ist auch die Erzählweise eine ganz andere, nicht minder schöne, als in „Die Anomalie“.

Im Bild auf dem Cover ist ein Teil der Vorrede und des ersten Kapitels vorweggenommen, der Mann blickt etwas bange aus einem Flugzeugfenster auf eine schroffe (schottische) Küste.

Zur Handlung: ein etwa 50 jähriger Mann reist einer 20 Jahre jüngeren Frau, in die er sehr verliebt ist, hinterher, wohlwissend, dass sie das gar nicht möchte und in Kürze ihren eigentlichen Liebhaber erwartet. Der Erzähler kommentiert das pointiert, mit viel Witz, Besserwisserei, passenden Redewendungen und Sprichwörtern, bezieht „die Leserin (den Leser)“ gekonnt mit ein. Die Hoffnungen, Enttäuschungen und Gedanken, die manchmal sehr realistisch daherkommen, „unseres Helden“, der doch eher ein Antiheld ist, haben Autor und Übersetzer hier sehreindringlichbeschrieben.

Ich empfehle dieses Buch Leuten, die weniger Handlung, als vielmehr Wortwitz und irrsinnige Gedankengänge von einer gelungenen Lektüre erwarten.