Hat was von Don Quijote

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jo.spricht Avatar

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Das Buch ist so ganz anders als das eigentlich neuere Werk "Die Anomalie" des Autors. Die kaum hundert Seiten reinen Texts sind entspannt in einer Stunde zu lesen, leicht geschrieben und doch scheint jedes einzelne Wort sehr bewusst gewählt. "Tagelang hat er, mit einem Gefühl wirklicher Abhängigkeit, nur an sie gedacht. Eine Sucht, die im Nachhinein auch die Bezeichnung Heroin für Heldin rechtfertigt" ist so ein Beispiel. Der Antiheld erinnert ein wenig an Don Quijote und zugleich kann ich seine Gedanken durchaus nachvollziehen. Tiefgang hat das Buch nur oberflächlich, schön geschrieben ist es in jedem Fall und wenn man Hervé Le Telliers andere Werke kennt zeichnet sich das Bild eines äußerst facettenreichen Schriftstellers. Einzig den hohen Preis von fast 0,20 EUR pro Seite finde ich etwas unangemessen. Ansonsten eine Empfehlung für kurzweilige Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt.