Sprachlich sehr schön

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zeilentänzer Avatar

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Ein Mann reist von Paris nach Schottland um eine Frau zu überraschen, in die er verliebt ist. Schnell muss er feststellen, dass die von seinem Vorhaben wenig begeistert ist. Sie reagiert abweisend auf seine Avancen und lässt sich zunächst nicht auf ein Treffen mit ihm ein. Folgend verhält sie sich ambivalent, sodass der Mann wieder Hoffnung schöpft. Er weiß, dass sein Verstand aussetzt, wenn es um die Frau geht, aber er kann nicht anders. In den Highlands kommt es dann zu einer niederschmetternden Begegnung.

Mich hat hier ganz klar auch die Seitenanzahl angesprochen, denn neben dem Aspekt, dass ich sehr gerne ein Buch vom Autoren lesen wollte, ist mein Stapel an Büchern, die ich lesen möchte aktuell enorm, sodass ich mich ganz auf diesen kurzen Roman einlassen konnte und ihn innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte. Wie Titel und Kurztext schon verraten, geht es um die Liebe, genauer eine nicht erwiderte. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass die Figuren namenlos bleiben und ausschließlich als Held und Heldin bezeichnet werden. Das schmale Buch ist in zwölf Kapitel eingeteilt, eine Inhaltsangabe findet sich am Ende.

Ich war schnell verliebt in die geistreiche und subtile Schreibweise von Hervé Le Tellier, die hier besonders zur Geltung kommt. Der Roman geht, schon aufgrund seiner Kürze, nicht in die Tiefe, verrät jedoch viel über den Gefühlszustand des Protagonisten und vermittelt sein Leid auf sehr einnehmende Weise. Die Beziehung beider bleibt an der Oberfläche, die Geschichte lebt vom Liebeskummer des Helden und seinem Begehren für die Heldin. Das Ende kommt nicht wirklich überraschend, aber alles in allem ist es eine empfehlenswerte Lektüre für zwischendurch, die mich besonders sprachlich erwärmen konnte, von der man sich aber nicht zu viel versprechen sollte.

Sprachlich sehr schön geschrieben, inhaltlich eine Geschichte, die oberflächlich bleibt aber dennoch mit einem Protagonisten, der die Liebe und das Leid verkörpert.