Sein hochgelobtes Buch Anomalie schürt hohe Erwartungen an seinen neuen Roman. Mich hat Anomalie nicht so gepackt, wie ich gehofft hatte. Daher war ich umso neugieriger auf Le Telliers neues Werk.
Der Ausgangspunkt, dass ein Mann so sehr in eine Frau verliebt ist, dass er ihr hinter her reist wirft sofort mein Gedankenkarrussel an: ist es wirklich nur Liebe oder bereits eine manische Abhängigkeit? Ist es romantisch oder gar aufdringlich und eventuell sogar ein wenig gruselig? Was steckt dahinter?
Ich finde es großartig, dass ein Buch noch vor dem Aufschlagen der ersten Seite so viele Assoziationen und Gedankensprünge verursacht und neugierig macht auf die Geschichte dahinter. Die Originalausgabe ist bereits von 2007. Ich bin neugierig, warum dieses Buch erst 15 Jahre später auf dem deutschen Markt erschien.
Die Beschreibung der Hauptpersonen ist in intelligente Sätze verpackt, lakonisch und sehr witzig wird die Person in die Geschichte eingeführt. Der Vergleich mit dem „aktuellen“ Man ist herrlich komisch und lässt ihn sympathisch, statt verrückt, erscheinen. Le Telliers Schreibstil ist so intelligent, die Sätze so wunderschön, dass sie einen in ihren Bann ziehen. Einige Formulierungen habe ich bewundernd zwei bis drei Mal gelesen, ihr Inhalt rückt dabei beinahe in den Hintergrund.
Die Kapitel sind kurz mit witzigen Untertiteln, die Zeilen fliegen nur so dahin. Sie spielt mit ihm, er nimmt es hin. Man weiß zu wenig über sie, um sie einschätzen zu können. Er wirkt immer verzweifelter. Der Leser wird mit jedem Satz desillusionierter, aber genau das erzeugt Spannung.
Le Tellier bedient alle Emotionen gleichzeitig: Mitleid, Sympathie, Bewunderung, Fremdschämen, Verzweiflung. Ich fühle mich wie jemand, der direkt am Nebentisch sitzt: ganz nah an der Szene, aber eingreifen kann man dennoch nicht.
Die Erzählweise ist einzigartig, mal ganz nah von innen, mal als neutraler Beobachter, aber immer mit einem ausgeprägten Blick fürs Detail.
Le Tellier schreibt feinfühlig, intelligent und hat ein ausgeprägtes Gespür für die richtigen Worte zu jeder Zeit.
Der Ausgangspunkt, dass ein Mann so sehr in eine Frau verliebt ist, dass er ihr hinter her reist wirft sofort mein Gedankenkarrussel an: ist es wirklich nur Liebe oder bereits eine manische Abhängigkeit? Ist es romantisch oder gar aufdringlich und eventuell sogar ein wenig gruselig? Was steckt dahinter?
Ich finde es großartig, dass ein Buch noch vor dem Aufschlagen der ersten Seite so viele Assoziationen und Gedankensprünge verursacht und neugierig macht auf die Geschichte dahinter. Die Originalausgabe ist bereits von 2007. Ich bin neugierig, warum dieses Buch erst 15 Jahre später auf dem deutschen Markt erschien.
Die Beschreibung der Hauptpersonen ist in intelligente Sätze verpackt, lakonisch und sehr witzig wird die Person in die Geschichte eingeführt. Der Vergleich mit dem „aktuellen“ Man ist herrlich komisch und lässt ihn sympathisch, statt verrückt, erscheinen. Le Telliers Schreibstil ist so intelligent, die Sätze so wunderschön, dass sie einen in ihren Bann ziehen. Einige Formulierungen habe ich bewundernd zwei bis drei Mal gelesen, ihr Inhalt rückt dabei beinahe in den Hintergrund.
Die Kapitel sind kurz mit witzigen Untertiteln, die Zeilen fliegen nur so dahin. Sie spielt mit ihm, er nimmt es hin. Man weiß zu wenig über sie, um sie einschätzen zu können. Er wirkt immer verzweifelter. Der Leser wird mit jedem Satz desillusionierter, aber genau das erzeugt Spannung.
Le Tellier bedient alle Emotionen gleichzeitig: Mitleid, Sympathie, Bewunderung, Fremdschämen, Verzweiflung. Ich fühle mich wie jemand, der direkt am Nebentisch sitzt: ganz nah an der Szene, aber eingreifen kann man dennoch nicht.
Die Erzählweise ist einzigartig, mal ganz nah von innen, mal als neutraler Beobachter, aber immer mit einem ausgeprägten Blick fürs Detail.
Le Tellier schreibt feinfühlig, intelligent und hat ein ausgeprägtes Gespür für die richtigen Worte zu jeder Zeit.