Wes Anderson als Buch

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prosanova Avatar

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Der Text hat einen ganz eigenwilligen Stil - am ehesten könnte man es mit einem knappen Wes Anderson Film vergleichen; schrullig, skurril und schwarzmunterböse.
Ohne zu Spoilern kann ich nur sagen: Die Protagonisten handeln/denken und prozessieren teils nachvollziehbar teils völlig irrational - wobei sie das natürlich auch müssen - denn nur im Krieg und in der Liebe gelten keine Regeln.

Sprachlich macht der kleine Text besonders viel Spaß, weil regelmäßig die vierte Wand durchbrochen und der Leser direkt angesprochen wird. Die Figuren, so hatte ich den Eindruck, werden streng beleuchtet aber nicht brutal vorgeführt.

Ist der Text zu vergleichen mit Hervé Le Tellier meisterhaften Roman » Die Anomalie« - nein auf keinen Fall. Dem Vergleich muss er allerdings auch nicht standhalten; eine nette, skurillle kleine Lektüre für einen sonnigen Herbsttag.
3,5 / 5 Sternen.