Zum Verlieben schön

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
susireads Avatar

Von

Ich verliebe mich so gar nicht leicht in Bücher und Geschichten, aber Hervé Le Tellier hat es mir hier nicht schwer gemacht - wobei auch ein großes Lob an die Übersetzer zu senden ist, denn große Kunst ist auch immer, was am Schluss raus kommt …

Der Held und die Heldin - zwei namenlose Protagonisten, wobei der Mann an die 50 ist, die Frau 20 Jahre jünger - lernen sich in Frankreich kennen und lieben - körperlich. Er verliebt sich so leicht, zu leicht und sie ist bereits mit einem anderen Mann vereint. Er reist ihr nach Schottland nach - das Wetter ist schön - und versucht sie zurückzugewinnen oder überhaupt für sich zu gewinnen…

In die Geschichte selbst werde ich mich wohl nie verlieben, dafür aber in die Sprache, die Sätze und die Leichtigkeit, mit der man in das Buch tauchen kann. Es gibt fast keine direkte Rede und auch oft bleibt man über den Dingen schwebend, mit Sätzen wie, dass er sie zum Lachen brachte - wie genau er das machte, bleibt dem Leser verborgen. Aber genau diese "Oberflächlichkeiten" sind es, die dem Buch seine Leichtigkeit verleiht, mit der man “oberflächlich tief” in die Geschichte eintaucht und doch von der Art der Schreibe darüber hinweg getragen wird.

Das Buch hat zudem noch ein Lesezeichen, ein nettes hellblaues Bändchen und ein Inhaltsverzeichnis am Ende; Details, in die man sich nur verlieben kann.

FunFact: Eine kleine “polnische Tinkerbell” kommt auch in der Geschichte vor - kurz, aber knapp. Die Figur Tinkerbell stammt aus Peter Pan, dessen Autor J. M. Barrie wurde in Schottland geboren.