Frikadelle zum Frühstück

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suska14 Avatar

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Charlotte ist fast 40, erfolgreiche Ärztin, voller Selbstzweifel, Macken und Angststörungen, aber auch irgendwie sympathisch. Sie hat keinen Mann, dafür aber eine beste Freundin, die ihren Ex heiratet und Eltern, die meinen, viel besser als Charlotte zu wissen, was sie will und braucht.
Und als wäre das noch nicht genug, rumpelt der Klempner Uwe (und Uwe heißt man nicht!) eines schönes Tages in ihr ach so durchorganisiertes Leben. Charlotte fühlt sich nach anfänglicher Abneigung sehr zu Uwe hingezogen und Uwe sich zu ihr. Aber ein Klempner? Nein, das geht natürlich nicht! Da datet sie lieber den potentiellen Vorzeigeehemann Alexander, den ihre Eltern ihr auf dem Silbertablett servieren und der genauso wie sie nach intensiver Checklistenprüfung feststellt, dass das die gesellschaftlich ideale Ehe werden könnte. Wären da nicht die Gefühle für Uwe und der Wunsch, sich endlich aus den Verpflichtungen, Plänen und Zwängen zu befreien und auf eigenen Beinen zu stehen... Und nebenbei muss sie noch das Leben zweier Herzpatientinnen retten und dem korrupten Klinikchef das Handwerk legen.

Nachdem mir die Hörbuch-Version von "Mach mir den Garten, Liebling" von Ellen Berg so manche nervige Autofahrt versüßt hat, habe ich "Ich will es doch auch" nun als ebook gelesen.
Es handelt sich hier um einen leichten, humorvollen Frauenroman. Der Schreibstil ist daher flüssig, man kommt gut in die Geschichte rein und die Charaktere sind gut beschrieben, sodass man sich schnell ein Bild im Kopf zusammenbauen kann.
Ich bin trotzdem nicht vollends begeistert und hatte am Ende des Buches das Gefühl, den Ausgang schon am Anfang gekannt zu haben. Es gibt ein paar Auf und Abs, ein paar nette Nebenhandlungen, lustige Sprüche (manchmal leider zu phrasenhaft und mitunter nervig), ein paar Gefühle und mehrere "Nicht dein Ernst, Charlotte"-Momente. Ein nettes Buch, das mich aber nicht vom Hocker gehauen hat. Zum Nebenbei-Lesen am Strand aber durchaus lesbar.