Ich will es doch auch - Ellen Berg

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andrea1210 Avatar

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Allgemeines: Der 335-seitige Beziehungs-Roman würde nur 9.99€ kosten, ist auch als E-Book erhältlich, und ist ab dem 07.11.2014 offiziell im Aufbau-Verlag (atb-Verlag) erhältlich.
Inhalt:
Zum perfekten Leben der 39-jährigen Ärztin Charlotte fehlt nur noch der perfekte Mann… Wobei „nur“ relativ ist, denn bis jetzt hatte Charlotte in Liebe nicht viel Glück, oder: jede Menge Pech.
Den Mann fürs Leben glaubte sie in Tom gefunden zu haben, aufgrund dessen unternahmen Charlotte, Tom, und Charlottes „beste“ Freundin Antonia viele Sachen zu dritt. Charlotte bemerkte zu spät, dass Antonia es ebenfalls auf Tom abgesehen hatte, genauer gesagt erst, als Antonia „schwanger“ wird, frustriert verzichtet Charlotte auf Tom…
Das Buch beginnt mit der Hochzeit zwischen Antonia und Tom… Charlotte ist nach der kirchlichen Trauung psychisch total fertig, die Lage ihres Sitzplatzes (hinter einer Kunst-Palme, direkt vor dem Eingang zum Klo) verbessert Charlottes angespannte, innere Stimmung auch nicht sehr. Die sympathische Holly merkt das wohl, denn sie setzt sich zu Charlotte, als diese gerade beginnt ein Glas Wodka zu trinken. Nach kurzer Zeit weiß Holly die wahre Vorgeschichte über Tom, Antonia und Charlotte und deren Männerlosigkeit. Sie schlägt Down Dating vor, bei dem sich reiche oder wohlhabende Leute mit Leuten aus der „unteren Schicht der Gesellschaft“ z.B. Handwerkern treffen. Charlotte findet diese Idee nicht gut, da sie sich ihren Traum-Mann bis dahin ganz wie ihre Eltern als wohlhabenden, gut erzogenen Mann vorgestellt hat. Doch bevor die Beiden das Gespräch vertiefen können, taucht der betrunkene Bräutigam Tom auf und macht sich an Charlotte ran. Diese und Holly versuchen ihn abzuwimmeln, was ihnen allerdings nur soweit gelingt, dass Tom Charlotte einen Kuss auf den Hals gibt. Dies macht er allerdings dummerweise genau in dem Moment, in dem die Braut Antonia den Raum betritt. Sie versteht die Lage der Situation völlig falsch und schreit Charlotte an. Es kommen immer mehr Leute dazu und schließlich flieht Charlotte…
Am nächsten Tag bekommt Charlotte in der Morgenvisite die junge Anna als eine der Patientinnen. Sie wurde am Wochenende mit akuter Herzschwäche eingeliefert. Charlotte empfindet eine seltsame Nähe zu diesem Kind, was sie sehr verwundert…
Doch sogleich wird Charlotte wieder abgelenkt, denn in ihrem Arbeitszimmer und Rückzugsort gibt es einen Wasserschaden, und der benachrichtigte Klempner Uwe begeht als ersten Handgriff eine Todessünde, in dem er ihren Schreibtisch verschiebt. Charlotte ist entsetzt, und liest dem Kerl als erstes die Leviten, was ihn allerdings wenig zu stören scheint. Als auch noch ihr Bluff, sie habe einen gutaussehenden Freund auffliegt, versucht sie dem Typen kurzerhand einen Locher an den Kopf zu werfen, dem dieser nur knapp ausweicht… In der Mittagspause setzt sich der Klempner dann auch noch zu ihr an den Tisch, verjagt Tom (was Charlotte gut findet) und beginnt ein Gespräch…
Im Laufe des Buches rücken Charlotte und Uwe immer näher und Charlotte merkt, dass Uwe genau das ist, was ihr all die Jahre gefehlt hat: mit ihm tanzt sie im Regen, überwindet ihre Ängste,…
Doch während Charlotte auf Wolke Sieben schwebt, sind ihre Eltern geschockt: ein Klempner! Sie gehen sogar so weit, dass sie eines Tages, als Charlotte eigentlich schon in der Arbeit sein sollte bei Uwe auftauchen (die Adresse haben sie durch einen Detektiv herausgefunden) und Uwe 100.000 Euro anbieten, wenn er Charlotte verlässt. Dieser lehnt ab. Charlotte ist, als sie erfährt, auf welchem Weg ihre Eltern sie zurückwollen, wütend und unterbricht den Kontakt zu ihnen.
Aber nicht nur im privaten Leben herrscht Durcheinander, auch bei der Arbeit im Krankenhaus. Es stellt sich nämlich heraus, dass Anna und ihre Mutter eine Herz-Operation benötigen. Dafür haben sie aber kein Geld, und da der Klinikchef die OP nicht aus dem eigentlich dafür in die Welt gerufenen Charity-Verein finanzieren will, wendet sie sich kurzerhand an die Öffentlichkeit, und fordert sie auf, zu spenden.
Und dann taucht plötzlich Antonia wieder auf, gesteht ihr, dass die Schwangerschaft eine Lüge gewesen sei, Tom das aber nicht wisse, und sie vorhabe nächstes Wochenende bei einem Reitunfall ihr Kind „zu verlieren“. Charlotte verzeiht ihr, und erzählt ihrerseits von der üblen Bestechungsaktion ihrer Eltern. Doch seit Antonia wieder aufgetaucht ist, wirkt Uwe auf Charlotte distanziert, Antonia zeigt ihr schließlich im Waschbeckenschrank einen Umschlag mit 100.000 Euro. Charlotte ist fassungslos, und zieht kurzerhand zurück in ihre Wohnung – die 100.000 Euro nimmt sie mit, und erklärt der Presse, dass ihre Eltern so großzügig gewesen seien, und das Geld gespendet hätten. Daraufhin kommen diese zu ihr, und fragen sie, was das soll, Charlotte erklärt es ihnen, worauf ihre Eltern beteuern, es sei nicht ihr Geld.
Als der frustrierte Tom ihr dann auch noch sagt, Antonia hätte in der letzten Nacht bei ihrem Klempner Uwe geschlafen, wird für Charlotte einiges klar: sie vermutet, dass Antonia ihr zum zweiten Mal ihren (Ex)Freund ausspannen will, schnell fährt sie zu Uwe, und versucht die Situation zu klären…
… und sagt, dass sie schwanger sei, Uwe ist nachdem er die Wahrheit über Antonias Falschheit erfahren hat, auf sie wütend und wirft sie hinaus, über die Nachricht des ankündenden Babys ist er erfreut und sehr gerührt. Als Charlotte ihn nach den Worten von Antonia über sie fragt, meint er, sie habe gesagt, dass er für Charlotte nur ein Zeitvertreib sei und viele andere Unwahrheiten.
Gemeinsam mit Uwes älterer Tochter Lucy und Uwes Kumpel Eddy gelingt es den Vieren sogar, die kriminellen Machenschaften des Charity-Vereins aufzudecken, und die Operation von Anna und ihrer Mutter durchzuziehen. Und zu guter Letzt vertragen sich Uwe und ihre Eltern bei der Nachricht des Nachwuchses!

Cover:
Das winterliche Cover passt gut zum Inhalt und zur Jahreszeit! Es ist mit einem schönen Malstil gezeichnet!
Am unteren, rechten Buchrand der Titelseite steht der Aufdruck „(K)ein Beziehungs-Roman“, der mich schon beim Leseeindruck fasziniert hat! Anhand der zwei total unterschiedlichen Lesevarianten wirkt dieses Wort witzig!

Eigene Meinung:
„Ich will es doch auch!“ ist ein Roman, zu dessen Fanclub ich nach dem Lesen sofort begeistert gehörte! Ellen Berg hat einen fantastischen Schreibstil, der den Leser/ die Leserin dazu bringt jedes einzelne Wort gierig in sich aufzunehmen und der an keiner Stelle langweilt!
Auf der Rückseite des Buches steht die positive Meinung der AACHENER ZEITUNG: „Sehr komisch und herrlich fies, ein Riesenspaß!“
Ich würde es ähnlich, wenn auch etwas anders formulieren: „Einzigartig witzig und herrlich fies, ein tolles Lesevergnügen mit angenehmen Überraschungen!“
Die Idee des Buches finde ich ausgezeichnet! Die Hauptpersonen und Nebenfiguren sind gut getroffen und haben trotzdem alle ihre Schwächen. Über den Ordnungswahn von Charlotte musste ich an vielen Stellen lachen, wie auch über die Unterschiedlichkeit von Uwe und Charlotte. Die panischen Eltern von Charlotte sind ebenfalls sehr real, und ich denke, dass es auch außerhalb des Buches ein paar Exemplare dieses Bildes von Eltern gibt!
Die 9.99€ finde ich verglichen mit dem tollen Lesevergnügen fast schon zu wenig. 14.99€ wäre das Buch auf jeden Fall wert, wenn nicht sogar 19.99€!

Fazit:
Dieses Buch sollte meines Erachtens nach jeder im Schrank stehen haben, der spannende und lustige Beziehungsromane mag und/ oder in einer ähnlichen, männerlosen Situation ist, wie Charlotte! Vielleicht tickt die innere Uhr bei diesen Frauen ja danach leiser!
Dieses Buch bekommt bei mir ganz klar den Button Lieblings-Buch, ich werde es sicherlich noch oft weiterempfehlen! Und mit Sicherheit wird es nicht mein letztes Buch von Ellen Berg sein!

(P.S.: Ist leider wegen dem Inhalt so lang geworden... Werde beim nächsten Mal auf die 280 Wörter achten. Habe mir nur dieses Mal beim Inhalt so viel Mühe gegeben, deshalb will ich den Absatz nicht löschen...)