Ida

Beeindruckend und Berührend

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mia_mia Avatar

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Ida macht es den Menschen in Ihrem Leben nicht leicht, Sie selbst hat es allerdings auch nicht leicht. Ida ist die bekannte Patientin "Dora", das jüdische Mädchen mit der 'petite hystérie'.
Der Roman erzählt einfühlsam und eindrücklich Idas Geschichte in allen Ihren Facetten, eine Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen. Katharina Adler gibt uns einen Einblick in das Leben von Ida, welches durch den 1. & 2. Weltkrieg geprägt wurde, insbesondere auch durch die Judenverfolgung. Aber Sie verschafft uns auch einen Einblick in Ihre Behandlung durch Dr. Sigmund Freud und vervollständigt so das Bild, welches bisher durch "Dora" geprägt wurde.
Gerade junge und intelligente Frauen aus gut bürgerlichem Hause wurden in dieser Zeit schnell für hysterisch erklärt, wenn Sie sich nicht den gesellschaftlichen Normen unterworfen haben. So musste sich Ida unzähligen Therapiesitzungen bei Dr. Freud aussetzen und sich ungewöhnliche und verstörende Erklärungen bezüglich der Herkunft Ihrer gesundheitlichen Leiden anhören. Das was Ihr widerfahren ist wurde nicht ernst genommen und die Geschichte komplett umgedreht. Ida hat schließlich selbst die "Therapie" beendet. Die Erinnerung daran war jedoch auch später noch allgegenwertig.
Eine Geschichte, die einen nicht los lässt. Beeindruckend und berührend. Unbedingt zu empfehlen!