Ida

Dora mal anders...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
trinity 41 Avatar

Von

Schon das verpixelte Cover, das wohl die ältere Ida darstellen soll sowie die Leseprobe hatten mich angesprochen und das Buch hat mich nicht enttäuscht.

Erzählt wird die Geschichte der kleinen Ida, die schon im Kindesalter als dauerhaft krank und labil beschrieben wird, zugleich aber auch hypochondrische Züge hat.
Sie beginnt eine Kur bei Sigmund Freud, der sich vornehmlich auf die psychosozialen und psychosomatischen Aspekte ihrer Krankheit(en) konzentriert. Ida beendet die Kur bei Freud jedoch vorzeitig, weil sie sich bevormundet und bedrängt fühlt.
Doch geht es nicht nur um Ida als Patientin beim berühmten Dr. Freud, sondern auch um ihre bewegte Familiengeschichte, ihr Berufsleben, ihren Charakter und ihre Stärke.

Dafür nutzt die Autorin unterschiedliche Zeitstränge und wechselt immer wieder gekonnt zwischen den Zeiten und Ebenen. Sie zeichnet das Bild einer Heldin und das einer Anti-Heldin, einer berühmt gewordenen Patientin, die ein bisschen hysterisch wirkt, aber eben nicht so sehr, wie es ihr manchmal angedichtet wird. Es ist eine junge Frau, die zwischen zwei Weltkriegen aufwächst und versucht, mit dem großen Umbruch fertig zu werden.

In Teilen nicht gefallen hat mir der Schreibstil. Ich fand ihn nicht besonders flüssig und an manchen Stellen war mir das Erzähltempo zu langsam. Wer aber Idas Geschichte an sich spannend findet (und das tat ich), der ist mit diesem Buch dennoch sehr gut beraten.