Ida

Eine Stück Geschichte

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Es ist die Geschichte von Ida Adler, die in diesem Buch von Katharina Adler erzählt wird. Sie ist als Kind viel krank und wird nach unzähligen Arztbesuchen zu Sigmund Freud geschickt, der sie mit seiner neuartigen Gesprächstherapie behandelt. Doch sie ist auch aufsässig, lässt sich anders als zu der damaligen Zeit üblich nicht alles gefallen - weder von ihren Eltern, noch von den Ärzten. Als der Nationalsozialismus in Wien herrscht muss sie fliehen, eine abenteuerliche Reise zu ihrem Sohn nach Amerika.
Ida Adler ist wirklich keine sympathische Person, als Leserin habe ich oft den Kopf geschüttelt über so viel Sturheit, Unfreundlichkeit und Missgunst. Aber zugleich empfand ich auch Respekt für diese Frau, die sich nicht immer in ihr Schicksal ergeben hat, die immer und überall gekämpft hat und neue Wege gegangen ist.
Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern wechselt in den Kapiteln in der Zeit zwischen 1892 und 1945. Viele von Idas Reaktionen kann man dadurch erst später verstehen, wenn ein Erlebnis aus ihrer Vergangenheit beschrieben wird. Das macht diesen Roman manchmal etwas anstrengend, allerdings hat der Leser auch immer wieder Aha-Momente, wenn er die Zusammenhänge begreift.
In diesem Roman wird eine ganze Menge Geschichtliches sehr interessant und kurzweilig verarbeitet und die Kapitel über Dr. Freud geben Einblicke in den Beginn der Psychotherapie.