Ida

Ich hatte meine Freud(e)

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prinzessinbutterblume Avatar

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Ida Adler wird als junges Mädchen wegen Hysterie von Sigmund Freud behandelt - und bricht die Therapie vorzeitig ab. In diesem Roman erzählt die Urenkelin Katharina Adler den Lebensweg einer der bekanntesten Patientinnenen Freuds nach. Dabei begleiten wir Ida nicht nur während ihrer Therapiezeit, sondern erhalten Einblicke in ihr gesamtes Leben und lernen eine starke und eigenwillige Frau kennen.

Anders als ich es von einem biographischen Roman erwarten würde, ist die Geschichte nicht chronologisch erzählt, sondern springt immer wieder hin und her. Das war im ersten Moment etwas ungewohnt, hat mir dann aber sehr gut gefallen, weil dadurch andere Zusammenhänge deutlich wurden. Gleichzeitig muss man sich konzentrieren, um den Überblick zu behalten, was das Buch neben seinem ohnehin schon nicht ganz leichten Inhalt, noch ein bisschen anspruchsvoller, aber auch interessanter, macht.

Ich habe viel über Ida und vor allem auch über die gesellschaftliche Situation zwischen Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts gelernt. Auf der einen Seite war es wirklich spannend Idas Entwicklung zu beobachten und in Gänze über ihr gesamtes Leben zu erfassen, gleichzeitig ging damit für mich auch der Wermutstropfen einher, dass die Zeit bei Freud leider etwas zu kurz kam. Ich hatte da doch etwas mehr und einen etwas tieferen Einblick in die Behandlung erhofft.

"Ida" war für mich eine faszinierende Lektüreerfahrung, die ich sehr gerne gelesen und aus der ich einiges mitgenommen habe.