Ida

Ida

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fornika Avatar

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Schon als junges Mädchen plagen die eigenwillige Ida viele Leiden, von unstillbarem Husten bis hin zur Bettlägerigkeit. Kein Arzt kann ihr helfen, und so beginnt sie eine Kur bei Sigmund Freud, in der Hoffnung, dass er ihrer Krankheit auf die Spur kommt.

Idas Krankengeschichte ist von Freud gut dokumentiert (er nennt sie Dora), nun ist es an Katharina Adler die Lebensgeschichte ihrer Vorfahrin nachzuzeichnen und so einiges ins rechte Licht zu rücken. Ich war ehrlich gesagt etwas enttäuscht vom Buch, da ich mir doch einen größeren Fokus auf die Zeit bei Freud erhofft hatte. Die Sitzungen finden am Rande des Geschehens statt und gehen ziemlich schnell unter. Idas Leben ist sicherlich nicht uninteressant, so richtig gefesselt hat sie mich aber nicht. Das lag zum einen daran, dass ich sie als Person furchtbar anstrengend und unsympathisch fand (bis auf wenige Situationen). Sie ist eine sture Person, aber auch furchtbar weinerlich, wenn es um ihren Zustand geht. Ich konnte das ihr/der Autorin immer nicht so recht abnehmen. Zum anderen hat mir der Erzählstil die Lektüre etwas verleidet, sehr distanziert wird berichtet, zudem nicht in chronologischer Reihenfolge sondern mit recht unlogischen Sprüngen hin und her und wieder zurück und im Kreis herum. Auf mich wirkte das ab und an sehr künstlich und hat mich zunehmend genervt. Was der Autorin hingegen sehr gut gelungen ist, ist die Darstellung des sozialen Umfelds von Ida, der politischen Lage, überhaupt des Zeitgeistes. Auch das Wirken von Idas Bruder fand ich sehr spannend, von ihm hätte ich sehr gerne mehr gelesen. Insgesamt fand ich das Buch nicht ganz schlecht, habe mich aber stellenweise doch zum Weiterlesen zwingen müssen.