mittelmäßiger Krimi

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frenx51 Avatar

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Die Leiche eines kleinen Mädchen wird in einer Decke gefunden, sie liegt da sehr friedlich und mit einer Schleife verbunden, doch das Problem wird schnell entdeckt. Es gibt keinerlei Indizien wer dieses Mädchen ist. Neben der Aufklärung des Mordes muss nun auch der Name des Mädchen gefunden werden. Der Kommissar Drews lässt schnell seine gute Freundin und Kriminalreporterin Claudia zum Tatort kommen, damit sie eine Reportage über den Mord und das Mädchen schreiben kann. Sie ist sehr von dem Fall berührt und versucht alles um den Fall mitzulösen und die Identität des Mädchens zu klären.

Nach der Leseprobe, dem Cover und dem Titel war ich sehr gespannt auf die Geschichte, die leider nur teilweise meine Erwartungen erfüllt hat.
Sehr gut gefallen haben mir die Textpassagen, die von einem verschwundenen Mädchen geschrieben wurden und die zwischenzeitlich immer wieder für zusätzliche Spannung sorgten. Da das Buch ein Thriller sein sollte, hätte ich mir mehr von solchen Passagen und spannungserzeugenden Zwischenstücken gewünscht. Teilweise fand ich sie auch an unpassenden Stellen.
Die Hauptprotagonistin Claudia, die Kriminalreporterin ist und nur aufgrund der Gefühle von Drews sehr intensiv in den Fall eingebunden wurde, fand ich am Anfang sehr sympathisch. Sie ist sehr mitfühlend und berührt von dem Fall, erinnert sich dadurch auch an ihre eigene, nicht so schöne Vergangenheit und bahnt gleichzeitig irgendwie auch mit ihrem Freund und Kollegen an. Zwischendurch wird mir ihre Rolle aber immer unsympathischer, sie nutzt die Männer und andere Freunde meist nur aus, vertraut sich ihrem Kollegen Hendrick an, aber irgendwie auch wieder nicht, ermittelt viel auf eigene Faust und bringt sich dadurch sehr in Gefahr, reagiert gegenüber Freunden sehr aufbrausend, lässt sich nicht von anderen Meinungen überzeugen, ist sehr stur. Durch ihre eigene Geschichte, die in dem Buch zum Teil sehr deutlich dargestellt wird, ist sie eher befangen, denkt sich Lügen und Geschichten aus um an Informationen gekommen und kann nicht neutral ermitteln bzw. berichten. Claudia ist für mich ziemlich undurchschaubar und wirkt eher wie eine Kommissarin als dass sie für ihre Reportage recherchiert. Auch wenn der Leser, die Geschichte von Claudia teilweise erfahren hat, ist sie trotzdem noch sehr undurchschaubar und wahrscheinlich braucht sie ziemlich bald psychologische Unterstützung.
Das Ende und die Ermittlungsideen woher das Kind stammen könnte und der Bezug zu Kinderhändeler-Ringen etc. fand ich sehr spannend, wobei die Ermittlungen der Polizei auch mehr hätten thematisiert werden können. Leider hat der Informationsaustausch zwischen Claudia und dem Kommissar Drews auch nicht wirklich geklappt und einige Ermittlungsideen wurden mir zu wenig angerissen.
Alles in allem fand ich den Krimi ok, ich hätte mir mehr Spannung, wenig durcheinander und eine nettere Protagonistin gewünscht und bin leider etwas enttäuscht.