Das Fan-Dasein als Mittelpunkt

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yezz Avatar

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Akari lebt, um ihr Idol Masaki zu beschützen und zu unterstützen. Doch aus diversen Gründen, ist dies für sie nicht immer einfach. Daher erleben wir mit ihr Höhe- und Tiefpunkte ihres Daseins als Fan und auch ihre Probleme mit dem Leben abseits davon.

Denn Akari kommt mir ihrem Leben nicht klar. Sie ist nicht gut in der Schule, ihre familiäre Situation ist auch eher schwierig und sie fühlt sich mit kleinen Aufgaben stellenweise schon überfordert. Nur Aktivitäten die mit "ihren" Idol Masaki zu tun haben, geben ihr Kraft und sind für sie ein Lichtblick. Daher fokussiert sie alles was sie hat darauf und alles andere wird zur Nebensache. Ein Teufelskreis, so unschuldig Akaris Intentionen auch sein mögen.

Dabei wird nicht nur Akaris wachsender Fanatismus und Depression beleuchtet, sondern auch Kritik an überforderte Eltern und dem Konsumverhalten der Gesellschaft sowie die an die Industrie, die den Konsum in absurde Höhen führt, geübt.

Dabei geht es weniger um den Skandal, der im Klappentext erwähnt wird. Dieser findet am Anfang statt und markiert nur eine Art Beginn des wachsenden Engagements Akaris.

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Außerdem ist das Buch sehr unaufgeregt geschrieben, was der Neutralität der Worte sehr zugute kommt. Rin Usami schafft es, Akaris Abhängigkeit nachvollziehbar aufzubauen. So kann sich die Leserschaft selbst gut eine eigene Meinung bilden. Wer ist Schuld an Akaris Zustand? Akari selbst, weil sie sich so gehen lässt und scheinbar keine Disziplin kennt? Ihre kaputte Familie mit der labilen Mutter und Schwester, die mit übertriebenem Eifer Akari schaden, statt sie so zu fördern, wie es für sie wichtig wäre? Die Musikindustrie, die mit ihrer dreisten Masche immer mehr Geld aus den Fans quetschen (denn die Schilderungen sind wahrheitsgemäß)? Die Gesellschaft und ihren Leistungsdruck, die keine Abweichungen akzeptiert?

Oder ist es am Ende so, wie Akari zu ihrem Vater gesagt hat? "Es geht nicht um Schuld."