Fankultur und ihre Schattenseiten

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nattsvermer6 Avatar

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Als ehemaliger K-Pop-Fan habe ich mich sehr gefreut, dass Buch zu lesen. Die Gefühle, die Akari für ihr Idol empfindet, werden dem Leser auf eine nachvollziehbare Weise näher gebracht und wirken auf den ersten Blick gar nicht so obsessiv, wie im Klappentext angekündigt. Ja, ihre Fanliebe hat ein Ausmaß, das über das normale Maß hinausgeht. Doch die Art und Weise wie die Autorin die Geschichte und Gefühle Akaris beschreibt, machen das Ganze nachvollziehbar. Wer sich mit der Idolkultur Japans (aber auch Koreas) etwas auskennt, wird merken, dass die Geschichte realistisch einen Teil der Fanszene beschreibt. Die Steigerung der Obsession ist im Handlungsverlauf gut erkennbar, ohne dass sie gezwungen oder unglaubwürdig wirkt. Leider bleiben für mich zum Schluss einige Fragen unbeantwortet und auch das Ende ist für mich nicht ganz zufriedenstellend. Ich hatte zum Ende auf eine Lektion gewartet, darauf dass Akari etwas aus der Situation lernt oder eben auch nicht lernt. Wie geht es mit ihr weiter? Mit dieser Frage wird der Leser entlassen, was für mich persönlich absolut unbefriedigend ist.
Das Buch ließ sich mit seinen 124 Seiten in kurzer Zeit durchlesen. Der Schreibstil von Rin Usami ist angenehm und gut zu lesen, wobei sie in meinen Augen zu Beginn noch etwas poetischer war, was dann im Verlauf etwas abnahm.
Das Cover hätte mich im Buchladen vermutlich nicht angesprochen, da finde ich das der englischen Ausgabe etwas ansprechender. Umso mehr freue ich mich, dass ich die Chance hatte, dass Buch als Rezensionsexemplar zu lesen, sonst hätte ich diese eindrückliche Geschichte vermutlich nie gelesen.