Hochaktuell aber leider nicht ganz so meins

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leasophia Avatar

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"Idol in Flammen" hat ein geniales Cover, welches meine Aufmerksamkeit schnell auf sich gezogen hat. Ich habe mir viel vom Buch versprochen, wurde jedoch etwas enttäusch.
Unsere Protagonistin Akari ist großer Fan einer J-Pop Band, insbesondere vom Sänger Masaki. Sie führt einen Fan-Blog in dem sie alles kommentiert, was er tut. Ihr Geld gibt sie für alles aus, was ihm ihr ein wenig näher bringt. Sogar einen Wecker mit seiner Stimme hat sie, findet ihn zwar grausig, behält ihn aber trotzdem. In ihrem gesamten Fan-Sein ist Akari durch und durch fanatisch und als ihrem Idol der Vorwurf gemacht wird, einen Fan geschlagen zu haben, wächst ihr Fanatismus ins Unermessliche. Sie würde alles dafür tun, um ihr Idol in Flammen vor den Kritikern zu schützen und verliert sich selbs dabei total aus den Augen.
Ich fand es schrecklich zu sehen, wie Akaris Leben in Flammen aufgeht. Es war beängstigend und dennoch hochaktuell.
Trotz alledem konnte mich das Buch leider nicht begeistern. Ich habe keinen richtigen Zugang zur Protagonistin gefunden und war nie richtig in der Geschichte drin, die von vielen als geradezu hypnotischer Sog beschrieben wird. Und dennoch wirft das Buch ein Licht auf eine Industrie, die ihre Fans ausnutzt, um immer mehr Geld zu verdienen. So real wie erschreckend diese Erkenntnis in ihrer literarischen Form auch sein mag, mich hat sie nicht zu hundert Prozent überzeugen können - leider.