interessanter Einblick

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evaristo Avatar

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Rin Usami: Idol in Flammen
Dieser sehr schmale Roman einer jungen japanischen Autorin lässt uns an der Lebenswirklichkeit der 17 jährigen Akari, die ihr ganzes Leben ihrem großen Idol Masaki, dem Mitglied einer "anscheinend" gecasteten Popgruppe, widmet.
Akari beschäftigt sich rund um die Uhr mit ihrem Idol, bloggt über ihn, verbringt sehr viel Zeit in Social Media um ihm wenigstens virtuell nahe zu sein, gibt ihr ganzes Geld für Merchandising Produkte aus und errichtet ihm regelrecht einen Altar. Im realen Leben driftet Akari allerdings orientierungs- und antriebslos durchs Leben. Als ihr Idol einen Skandal auslöst und sich daraufhin immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückzieht, wird die Sinnlosigkeit ihres eigenen Lebens immer handgreiflicher. Ein Buch über Fankultur, Social Media und die ausbeuterische Popindustrie in Japan. Teilweise sicher übertragbar auch auf unsere Verhältnisse, wenn vermutlich auch lang nicht so krass.
Ein schnell zu lesender, erschreckender Text, der mich aber auf eine nicht ganz greifbare Weise unbefriedigt zurücklässt und den ich trotz des interessanten Themas nur bedingt empfehlen kann.