Kurz und bewegend

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meisenhüter Avatar

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Über dieses Buch bin ich eher zufällig gestolpert, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Wir lernen hier Akari kennen, eine japanische Schülerin, die einigen seelischen Ballast mit sich herumträgt und ihren Alltag nur schwer bewältigt. Einziger Lichtblick ist ihr Dasein als Hardcore-Fan und Bloggerin ihres J-Pop-Idols Masaki, der dummerweise aufgrund eines Vorfalls mit einem weiblichen Fan in Verruf gerät. Die Geschichte dreht sich dabei insbesondere um das Innenleben der Protagonistin, wie sie ihr Idol kennengelernt hat, aber auch darum, was sie darin antreibt, auch in Krisensituationen an ihrem Fandasein festzuhalten und welche Probleme sich daraus ergeben. Was mir dabei besonders an der Geschichte gefällt, ist, dass die Autorin hier nicht mit erhobenem Zeigefinger urteilt, sondern in die Geschichte verschiedene gesellschaftliche Aspekte mit einwebt, die das Handeln, Denken und Fühlen der Protagonistin nachvollziehbar machen. Entsprechend löste die Geschichte auch verschiedenste Emotionen in mir aus, insbesondere Mitgefühl, aber auch Ärger darüber, wie wenig wirkliche Unterstützung Akari von ihrem Umfeld bekommt. Und das, obwohl ich nicht zur betreffenden Generation gehöre und meine Erfahrung mit Idol-Bands sich eher auf klassische westliche Boybands der 90er beschränken. Nur das Ende empfand ich etwas abrupt, da hätte ich gerne mehr davon erfahren, wie es mit Akari weitergeht. Mein Fazit: Wer mit kurzen, tiefsinnigen Geschichten etwas anfangen kann und gerne mal einen Blick in die japanische Fan- und Popkultur werfen möchte, wird hier bestens unterhalten.