Momentaufnahme

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viviennepachel Avatar

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Rin Usami hat mich mit ihrem Kurzroman sehr nachdenklich zurück gelassen. Noch immer weiß ich nicht, wie ich die passenden Worte finden soll. Wir erleben einen Lebensabschnitt von Akari, die sich im Teenageralter befindet und ihre ganze Aufmerksamkeit Masaki, dem Mitglied einer J-Pop Gruppe widmet. Mit J-Pop, sowie auch mit K-Pop kenne ich mich überhaupt nicht aus, trotzdem hat die Autorin Akari‘s fanatische Fan-Kultur gut umgesetzt.
Teilweise erschreckte es mich wirklich, wie fanatisch obsessiv Akari ihr Idol Masaki verfolgte. Sie kaufte sich Fanartikel doppelt und dreifach, gestaltete ihren Lifestyle in seiner Lieblingsfarbe blau und analysierte jede Verhaltensweise und jegliche Gesichtsausdrücke. Das machte mir zu Weilen ziemlich Angst, da Akari sich selbst und ihre zukünftige Laufbahn, gerade was die Schule betraf, stark vernachlässigte. So keimten gerade zum Ende hin starke Magersucht und Depressionen auf, die von der Autorin allerdings nur leicht angeschnitten wurden.
Von ihrer Familie erhielt Akari überhaupt nur negative Aufmerksamkeit bezüglich ihrer schlechten Zukunftsaussichten, was sie in ihrem trotzigen Teenageralter allerdings auch kaum störte. Einen richtigen Zugang zu Akari konnte ich nicht finden, was ich darauf zurückführte, dass der Roman durch eine geringe Anzahl an Seiten glänzte und ich weder jetzt noch in meiner Teenagerphase eine starke Fankultur ausgelebt hatte.
Mit dem Kurzroman hat Rin Usami definitiv einen unangenehmen Text verfasst, der mich sehr unwohl zurück ließ, der aber gleichzeitig auch so eintönig und knapp war, dass ich nichts daraus mitnehmen konnte.